Altdorfer Wald bleibt!
Umweltressourcen müssen geschützt werden - für uns alle und für die Zukunft.
Wälder auf der ganzen Welt sind täglich durch wirtschaftlichen und ökologischen Druck bedroht. Gerade in diesem Jahr haben wir die Rodung von Danneröder Wald und der Hambacher Wald erlebt, und nun ist der Altdorfer Wald bedroht. Seit Monaten werden die Pläne diskutiert, dass der Wald einer Kiesgrube weichen soll. Ein Teil des Kieses, der in der Region abgebaut werden soll, ist für den Export nach Österreich bestimmt - dort ist der Kiesabbau sehr teuer und zum Schutz des Grundwassers nur unter sehr strengen Auflagen möglich oder teilweise sogar verboten. Die Anwohner*innen von Ravensburg, von denen einige seit Monaten den Wald besetzen, um das Abholzen der Bäume zu verhindern, machen sich Sorgen - nicht nur um die Zerstörung ihres geliebten Waldes, sondern auch um eine mögliche Verunreinigung der Trinkwasserquellen. Und das mit gutem Grund, denn in dem Gebiet befinden sich zwei Wasserquellen, die Ravensburg mit Trinkwasser versorgen.
Der wertvolle Altdorfer Wald bald eine Altdorfer Grube?
Der Abbau von Kies ist umweltschädlich. Es zerstört das Landschaftsbild und verursacht Umweltprobleme, die oft irreversibel sind. Nach dem Abbau wird in der Regel eine Renaturierung durchgeführt, um die Umwelt zu restaurieren. Es ist jedoch nicht immer möglich, alle Probleme rückgängig zu machen. Intakte Wälder wachsen nicht einfach wieder nach. Ökosysteme brauchen lange, um sich in ihrer Artenvielfalt und in ihrem Zusammenspiel zu entwickeln.
Besonders schädlich ist es, Steinbrüche in Gebieten mit wichtigen Grundwasserleitern wie dem Altdorfer Wald abzubauen, da dies die Strömung von Oberflächen- und Grundwasser stören und die natürlichen Wasseranreicherungsprozesse beeinträchtigen kann, was zu einer verringerten Wassermenge im Grundwasserleiter sowie zu einer möglichen Wasserverunreinigung führen kann. Kies wirkt auch als natürlicher Wasserfilter und durch den Abbau gelangen Schadstoffe leicht ins Grundwasser. Ein höher gelegener Bereich des Altdorfer Waldes, der Ort, an dem die Baumhäuser der Waldnaturschützer*innen entstanden sind, ist besonders attraktiv für das Kiesabbauunternehmen Meichle und Mohr, denn es sind etwa 90 Meter Höhenunterschied, die von der Spitze des Berges bis zur Ebene des Grundwasser abgebaut werden könnten. Fatal, dass aber genau dieser Berg auch die wichtigste Filterfunktion für das Wasser bedeutet. In Zeiten des sich verschärfenden Klimawandels ist es erstaunlich, dass einige Investoren solche Gefahren, die zu einer Wasserknappheit führen könnten, einfach ignorieren.
Die ökologischen Folgen des Kiesabbaus
Wurden die Auswirkungen auf den Wald und die Artenvielfalt wirklich berücksichtigt? Der Abbau von Kies erfordert die Entfernung der Humusschicht, was zum Verlust der Artenvielfalt und zur Zerstörung von Lebensräumen führt. Viele Pflanzen und Tiere im Wald werden ihren Lebensraum und ihre Nahrungsquellen verlieren. Staub- und Lärmbelästigung während des Kiesabbaus sind ebenfalls weitere Stressfaktoren, die berücksichtigt werden müssen. Wie kann es sein, dass wir weiterhin die Artenvielfalt und Lebensräume zerstören, obwohl wir mit dem gravierendsten Artenverlust aller Zeiten konfrontiert sind? Wollen wir wirklich so tun, als würde das nicht passieren und zulassen, dass unser Konsumverhalten die Arten zum Aussterben bringt?
Außerdem sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass Wälder riesige Mengen an Kohlenstoff speichern und sehr wichtig für den Kampf gegen den Klimawandel sind. Das Abholzen von Wäldern treibt uns rasant in Richtung der Klimakipppunkte. Gerade dieser Wald, der sich, durch einen intelligenten Förster begleitet, im Umbau von einem reinen Wirtschaftswald zu einem stabilen, naturnahen Mischwald befindet, muss diesen Prozess fortführen dürfen und den zukünftigen Generationen erhalten bleiben. Der Altdorfer Wald muss bleiben, und es darf kein Baum für den Kiesabbau gefällt werden.
Der aktuelle Stand
Die Entscheidung, ob im Wald Kies abgebaut wird, liegt nun in den Händen des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben, der Träger der Regionalplanung für das Gebiet ist. Sie haben bereits Petitionen von der Anwohner- und Bürgerinitiative erhalten.Vor ihren Büros haben Proteste stattgefunden, in denen sie aufgefordert wurden, sich gegen das Projekt zu entscheiden. Jetzt liegt es in ihren Händen, eine Entscheidung zu treffen, die die kommenden Generationen betrifft.
Immer mehr Wälder stehen derzeit unter immensem Druck- durch die Auswirkungen des sich verschärfenden Klimawandels, die expandierende Biomasseindustrie, die Holzindustrie und nun auch durch den Kiesabbau. Wer Wälder abholzt, um Kies zu gewinnen oder aus welchem Grund auch immer, sollte wissen, dass er damit nicht nur die Artenvielfalt im Wald gefährdet, sondern auch die Bewohner und ganze Regionen rund um den Wald. Und das nicht nur für ein paar Jahre, sondern für viele Jahrzehnte.
ROBIN WOOD verurteilt die Pläne zum Kiesabbau im Altdorfer Wald. Diese Umweltkatastrophe sollte unbedingt vermieden werden. Wälder und wichtige Wasserquellen müssen geschützt werden. Wir fordern den Regionalverband Bodensee-Oberschwaben auf, die richtige Entscheidung zu treffen und sich für den Schutz des Altdorfer Waldes und der wertvollen Wasserressourcen entscheiden.
