Klimakiller Flugverkehr: Es geht um mehr als CO2
Der Flugverkehr muss seine Gesamtwirkung auf das Klima reduzieren
Während Industrie und Regierung auf der nationalen Luftfahrtkonferenz von einer sogenannten „Wiederbelebung“ der Luftfahrt träumen, wirft ROBIN WOOD ein Schlaglicht auf die enorme Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs. Eine gemeinsame Veröffentlichung mit dem internationalen Stay Grounded Netzwerk zeigt, dass Flugverkehr aufgrund von sogenannten Nicht-CO2 Effekten deutlich klimaschädlicher ist, als von der Industrie behauptet. Vor der Pandemie lag der Anteil des Flugverkehrs an der Klimaerhitzung bei 5,9% (2018). Eine Rückkehr zu einem Flugverkehrs-Aufkommen wie vor der Pandemie steht in massivem Widerspruch zum Pariser Klimaabkommen.
Wird Kerosin in großer Höhe verbrannt, entstehen dabei Kondensstreifen, Zirrus-Bewölkung und Stickstoffoxide und verstärken den Treibhauseffekt. Diese Effekte sind für rund zwei Drittel der Klimawirkung des Luftverkehrs verantwortlich, der Ausstoß von CO2 für rund ein Drittel. Obwohl die Wirkung der Nicht-CO2-Effekte schon länger bekannt sind, haben Industrie, Regierungen und die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) versäumt, entsprechend zu handeln.
ROBIN WOOD und Stay Grounded fordern von der Industrie und Regierungsbehörden erstens die vollständige Anerkennung und Einberechnung der Nicht-CO2-Effekte in alle Berechnungsgrundlagen und Gesetze, auch in die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Zweitens fordern wir gemeinsam einen politischen Kurswechsel der Bundesregierung, um den Flugbetrieb zu reduzieren. Die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene, eine effektive Besteuerung des Flugverkehrs und die Schließung von Regionalflughäfen sind klimapolitisch notwendig.