Foto vom Floßbug in einer Schleuse

Logbuch #11: Mit Schlafsäcken durch Schleusen

08. August 2024
Tropenwald
Ems, Floßcrew
Bild
Auf den vielen Kilometern, die wir heute zurücklegen, begegnet uns das ein oder andere Schiff
Foto: ROBIN WOOD
Blog

Der Tag beginnt früh an diesem Morgen für die Abenteurer*innen auf dem Floß. Mehr oder weniger pünktlich legen wir um kurz nach sechs ab, noch ganz verschlafen, während die Sonne langsam aufgeht. Es ist eng auf dem Floß, wir fahren mit acht Menschen, aber in Schlafsäcke gekuschelt ist die Stimmung ruhig und gemütlich. Wir kochen Kaffee an Bord, während das Bugwasser spritzt, und essen Lotuskekse zum Frühstück. 

 

Bis zur Schleuse ereignet sich eine chaotische Runde „Bohnanza“, das typische Kartenspiel für die Soja-Floßtour. Das Floß-Office wird eröffnet und gemeinsam schreiben wir Pressemitteilungen, Logbucheinträge, FÖJ-Abschlussberichte und viele Mails, während wir immer weiter fahren. Der Schleusenwart lässt uns lange warten, bevor wir die erste Schleuse des Tages passieren dürfen. Wir nutzen die Zeit, um eine Akkuübergabe zu organisieren und auch der Vorrat an namenslosen koffeinhaltigen Cola-Orangen-Getränken wird dank einer netten Oma wieder aufgefüllt. Dann ist der Moment gekommen, wir haben grünes Licht zu schleusen und meistern die Herausforderung der Absenkung unseres Floßes um 15 Meter mit Geschick. Schon bald darauf stechen wir wieder in See, volle Fahrt voraus Richtung Hannover. 

Die nächsten Stunden verlaufen ruhig, wir kochen Nudeln in unserer Bordküche und bemalen Handbanner, während die Sonne sich allmählich dem Horizont zuneigt. Auf dem Abzweig Hannover-Linden legen wir einen kurzen Zwischenstopp ein, um der Crew des Floßes „ZuKunst“ einen Besuch abzustatten. Doch wir müssen schnell weiter, noch eine weitere Schleuse wartet an diesem Tag auf uns. Ein weiterer Akkutausch steht bevor. Wir legen an einem mysteriösen Hafen an, und während routiniert Datenkabel und Polkappen getauscht werden, füllen uns zwei Menschen aus dem Hafen unsere Wasserkanister mit den Worten „Ich wäre auch gerne mal wieder 30“ auf.

Es wäre nicht die Floßtour, wenn wir pünktlich zu unserem zweiten Schleusentermin auftauchen würden, doch wir haben Glück, der Schleusenwart hat auf uns gewartet und so durchfahren wir die zweite Schleuse mit Leichtigkeit. Captain Lori fährt unser Floß wenig später sicher zur geplanten Anlegestelle für die Nacht. 44 Flusskilometer und etliche Stunden Fahrt liegen seit heute Morgen hinter uns, das Floß ist in Hannover angekommen.

Soja grillt Zukunft!

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