Logbuch #5: Floßleben
Floßleben
Da, wo wir heute morgen
in Zelten aufgewacht sind,
machen wir uns auf den Weg.
Unsere Beine angewinkelt
zwischen Metallkisten
und Reling.
Über uns das Bannerdach
unter uns die Schwimmkörper,
die uns tragen,
über den Fluss, der keiner ist.
Ein Kanal, eine Wasserstraße -
wir sind umgeben von riesigen Frachtern,
die das Wasser verdrängen
und in Wellen unter unser
Floß schieben,
das sich sanft auf und ab bewegt.
Fast lautlos gleiten wir
durch die Mittagshitze.
Wir sind Matros*innen,
schwenken unsere Mützen und Hände
wenn wir jemanden am Ufer entdecken.
Schneiden einen Apfel,
klappen das Klappmesser zu
und Laptops auf.
Es geht ja nicht nur
ums Beinebaumelnlassen
ums Kaffee in ROBIN WOOD-Tassen trinken
ums Abenteuerleben,
sondern auch um
Soja, Tropenwald, Höfe.
So, ja - wir kommen an:
Ein neuer Hafen wartet auf uns.
Wer nimmt die Leine?