Logbuch #9: Ideen ausbrüten und vegan essen
Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, es verspricht ein schöner und heißer Tag zu werden. Das Floß liegt im ruhigen Hafen des Braunschweiger Motorbootclubs, etwas abseits nordwestlich der Stadt. Ein Teil der Crew hat wieder mal gewechselt, wie immer ist der Urlaub für einige, die gern noch mitgefahren wären, zu kurz. Die Radler*innen von Aktion Agrar haben auch wieder ein spannendes Programm, also bleiben heute nur vier Menschen auf dem Floß übrig.
Nach einer technischen Einführung für die Neuangekommenen schippert das Gefährt gegen 10.15 Uhr gemütlich und leise aus dem Hafen in den Mittellandkanal Richtung Westen. Vier Akkus für den Elektromotor sind aufgeladen, und die Tagesstrecke von 17 km ist kurz, da kann nicht mehr viel schief gehen. Das war am Anfang anders, denn die Leistung der Akkus ist begrenzt und Lademöglichkeiten sind auf einigen Streckenabschnitten Fehlanzeige. Aber auch dieses Problem wurde Dank der Hilfe vieler Mitstreiter*innen und guter Vernetzung gemeistert.
Am leider geschlossenen und dem Verfall preisgegebenen Ausflugslokal Sophiental kommt eine weitere Mitfahrerin an Bord. Sie ist schon lange Fördermitglied und freut sich, bei der Gelegenheit selbst bei ROBIN WOOD mitmachen zu können.
Mit der Auswertung der letzten Aktionen und Pläneschmieden für neue vergeht die Zeit wie im Fluge, und gegen 15 Uhr erreicht das Floß die Anlegestelle des Wassersport-Clubs Peine. Hier trifft auch kurz darauf die Fahrrad-Crew ein. Nach gemeinsamem Schnippeln für das vegane Essen berichtet unsere Waldreferentin Jana über den Zusammenhang zwischen dem Import von Soja aus den Tropen für die Tierernährung in Europa und der Zerstörung der hiesigen Ökosysteme wie den Flüssen und Wäldern. Wieder mal haben wir ein weiteres schlimmes Mosaiksteinchen im Komplex der Tierproduktion besser kennengelernt und wissen noch einmal mehr, wofür wir unsere Tour dieses Jahr unternehmen.