Schienenabbaukonzern Deutsche Bahn gerät unter Druck

16. März 2016
Mobilität
Ute Bertrand
Pressesprecherin
Blog

Aktive von Bahn für Alle, ROBIN WOOD und dem Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 haben heute gemeinsam vor dem Berliner Congress Centrum mit Bannern, Schildern und Redebeiträgen für eine bessere Bahnpolitik demonstriert. Dort veranstaltete die Deutsche Bahn AG am Vormittag ihre Bilanzpressekonferenz. Die Bahn-Manager nahmen gleich den Hintereingang und drückten sich so vor der medienöffentlichen Konfrontation mit ihren KritikerInnen.

Die Auseinandersetzung um die Bahnpolitik wird sich weiter verschärfen. Denn die Bahn hat im vergangenen Jahr milliardenschwere Verluste eingefahren und steckt tief in der Krise. Die Politik von  Vorstandschef Rüdiger Grube wird zu einem weiteren Abbau von Schienenverkehr führen – und damit genau zum Gegenteil von dem, was für eine Wende hin zu einer fairen und ökologischen Mobilität für alle notwendig wäre.

So sollen bei der Güterbahn noch mehr Gleisanschlüsse abgebaut und noch mehr Leute entlassen werden. Der Bahn-Aufsichtsrat plant offenbar, 500 von insgesamt 1500 Güterbahnhöfen zu schließen.

Aus dem Betrieb der Nachtzüge (Schlaf- und Liegewagen) will sich die DB spätestens bis Dezember dieses Jahres komplett zurückziehen. Für Verbesserungen im Personenfernverkehr ist nicht genügend Geld eingeplant. In dem verkehrspolitisch unsinnigen Prestigeprojekt S21 aber werden weiterhin Milliarden versenkt.

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Jahresbilanz der Deutschen Bahn liefert der Alternative Geschäftsbericht der DB AG 2015/16. Er wird vom Bündnis Bahn für Alle herausgegeben und erscheint jetzt bereits zum neunten Mal. ROBIN WOOD ist engagiertes Mitglied in dem Bündnis aus insgesamt 21 Organisationen. Es setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand und wendet sich gegen jede Bahnprivatisierung.

ROBIN WOOD fordert, die Bahn wieder auf das Gemeinwohl zu verpflichten, also: Güter auf die Schiene, faire Preise auch für Tickets ohne Zugbindung, Nachtzüge, Taktfahrplan statt Prestigeprojekte und ein Ausstieg aus Stuttgart 21.

Der Alternative Geschäftsbericht der Deutschen Bahn AG 2015/16 kann gratis – auch in größeren Stückzahlen – im ROBIN WOOD-Shop bestellt werden.