Waldnaturschutz jetzt! Schlimmste Schäden seit 200 Jahren
Wir müssen Alarm schlagen: Derzeit verzeichnen wir die schwersten Waldschäden seit 200 Jahren! "Wir erleben gerade die schwerwiegendste Waldschaden-Situation (...) seit Beginn der geregelten nachhaltigen Waldbetreuung und Waldbewirtschaftung, das heißt also seit mehr als 200 Jahren", so der Professor für Waldschutz Michael Müller von der TU Dresden. Nur etwa 20 Prozent der Bäume zeigen keine besorgniserregenden Anzeichen, stellt die aktuelle Waldzustandserhebung des Bundeslandwirtschaftsministeriums fest. 36 Prozent haben sichtbar geschädigte Baumkronen.
Gründe dafür sind Hitze und Trockenheit, die im Zeichen des immer weiter voranschreitenden Klimawandels auftreten. Aber auch Monokulturen und kommerzielle Forstwirtschaft tragen dazu bei, dass Wälder weniger widerstandsfähig gegen Extremwetter und schädigenden Befall durch Insekten und Pilze sind. Und die industrielle Massentierhaltung sorgt mit ihren Emissionen dafür, dass die Pflanzen noch zusätzlich durch eine Versauerung der Böden geschwächt werden. Das muss aufhören!
Waldnaturschutz als Herzensanliegen: 1982 schloss sich eine Handvoll Umweltschützer*innen zusammen, die dem Waldsterben nicht länger tatenlos zusehen wollten. In Anlehnung an Robin Hood, dem „Rächer der Enterbten“, nannten sie sich ROBIN WOOD, die „Rächer der Entlaubten“. Das Thema ist nach wie vor eins unserer wichtigsten: Seit fast 40 Jahren kämpfen wir dafür, dass Wälder weltweit geschützt werden und ihre Zerstörung gestoppt wird. Wir drängen auf weitreichende Änderungen in der Wald- und Agrarwirtschaft. Wir brauchen eine Verringerung der massiven Tierproduktion und eine schonende, naturnahe Waldbewirtschaftung, die alte Bäume erhält, einen gesunden Totholzanteil gewährleistet und mehr verbindlich geschützte Wildnisflächen schafft. Waldweg statt Holzweg!