Wegwerfbecher stoppen - Wälder schützen!
Das Problem heißt Wegwerfbecher
Jährlich werden 2,8 Milliarden Becher und 1,3 Milliarden dazugehörige Deckel allein in Deutschland benutzt und weggeschmissen. Becher und Deckel mit weiterem Zubehör ergeben 110.300 Tonnen Müll (laut Umweltbundesamt 2015). Die Nutzungsdauer eines Bechers beträgt maximal 13 Minuten. Eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen und eine starke Belastung für die Umwelt.
Der Gesetzgeber schreibt im deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz vor, Müll zu vermeiden. Die Einwegbecherpraxis widerspricht dieser Maßnahme von Grund auf.
Während die Becher in der Herstellung Unmengen an Wasser, Energie, Holz und Rohöl-Ressourcen verbrauchen, können sie aber meist nicht einmal gut recycelt werden. Für eine zukunftsorientierte Lebensweise brauchen wir ökologische und langlebige Produkte, die sauber aufbereitet und wiederverwendet werden können – Wegwerfbecher sind das Gegenteil davon!
Wald oder Wegwerfbecher?
Die Wälder der Erde stehen unter Druck. Schon 2015 wurden pro Jahr 43.000 Bäume für die Wegwerfbecher-Herstellung gefällt.
Für Becher kann kaum Altpapier verwendet werden:
Papierbecher gehören zu den Produkten, die (fast) komplett aus Frischfasern hergestellt werden müssen. Für jeden Wegwerfbecher muss also neues Holz her.
Nur ein kleiner Teil des Bechers kann recycelt werden:
Die inneren Kunststoffbeschichtungen der Becher sorgen dafür, dass nur noch ein kleiner Teil der Holzfasern im Recycling davon abgelöst werden kann - der größte Teil wird als Restmüll verbrannt, und der wertvolle Naturrohstoff geht verloren.
Die Wenigsten achten beim Beziehen der Becher auf eine nachhaltige Forstwirtschaft:
Nur die wenigsten Becher sind zertifiziert und es ist nicht erkennbar, aus welchen Anbaubedingungen das Holz stammt. Wahrscheinlich werden soziale und ökologische Standards in der Praxis oft nicht beachtet. Holz kann ein nachhaltiger Rohstoff sein - ihn für Wegwerfbecher zu verschwenden ist es sicher nicht!
Auch alle alternativen Rohstoffe der Becherherstellung sind ökologisch fragwürdig:
Zum Beispiel der Rohstoff Zuckerrohr ist rar und in der Zuckerrohr-Produktion werden Unmengen an Herbiziden und Pestiziden eingesetzt. Für die Zuckerrohrplantagen werden Tropenwälder gerodet, die Artenvielfalt ist gefährdet und der Wald kann kein CO2 mehr speichern.
Auch Biokunststoff als Rohstoff zur Becherproduktion ist keine ökologische Alternative. Für die Nutzpflanzen, aus denen er gewonnen wird, muss wieder Wald weichen. Auch kleinbäuerliche Strukturen werden durch große Monokulturen zerstört.
Die Produktion von Wegwerfbechern ist bei jeder Variante mit dem Einsatz von viel Wasser, Energie und Chemikalien verbunden. Einzig der Mehrwegbecher bietet eine Lösung aus der Misere.
Wege zur Lösung
Die ganze Welt redet über Klimaschutz – höchste Zeit also, sich von Wegwerfprodukten zu verabschieden. Wer den Wasser- und Chemikalienverbrauch gering und das Öl im Boden halten will, wer Wälder, Menschen und die biologische Vielfalt schützen und Emissionen vermeiden möchte, braucht andere Lösungen!
Forderungen und Zukunftsvisionen
Mehrwegbecher können unterwegs mitgenommen werden und die Wärme des Getränks bleibt lange erhalten. Auf ihre Lebensdauer berechnet sind sie ungleich ressourcenschonender, und mit jeder Wiederbefüllung verbessert sich ihre ökologischer Wertigkeit gegenüber dem Wegwerfbecher.
Mit jeder Person, die einen eigenen Becher benutzt und ihn sich in Bäckereien und Läden abfüllen lässt, wird auch ein kleiner Schritt zu einem Bewusstseinswandel gemacht.
Unternehmen müssen proaktiv Mehrwegbecher bewerben und verkaufen, aus haltbaren Materialien wie Glas oder Edelstahl zu annehmbaren Preisen.
Es muss Rabatt auf die Befüllung mitgebrachter Mehrwegbecher geben! Auch die Schulung und Sensibilisierung der Angestellten muss sich verbessern! Getränke in Wegwerfbechern abmessen, um sie dann in Mehrwegbecher umzufüllen ist z.B. einer von vielen beobachteten Fehlern im System.
Die Realität der letzten Jahre zeigt, auch die Mehrwegbecher landen zuhauf auf dem Müll Damit ist nicht viel gewonnen. Die Verantwortung dafür darf nicht allein auf den Schultern der Konsument*innen lasten, sondern muss mit einem sinnigen Pfandsystem von Seiten der Unternehmen angegangen werden.
Unternehmen müssen ein Pfandautomaten-System für Mehrwegbecher einführen, das überall zugänglich ist und flexibel alle Größen und Formen annimmt!
Waldschutz statt Wegwerfbecher!
Wir fordern:
Wegwerfbecher abschaffen!
Proaktive Vermarktung von Mehrwegbechern!
Befüllen von Mehrwegbechern überall ermöglichen!
Systemoffenes Pfandsystem für Mehrwegbecher einführen!
Hier kannst du diesen Text kostenlos als gedruckten Flyer bestellen - auch zum Weiterreichen!