Wir sind die Brandmauer!
Auch ROBIN WOOD ist gegen Rechts aktiv und auf der Straße
Der Skandal um das von der Mediengruppe Correctiv enthüllte Geheimtreffen Ende November hat Millionen Menschen tief erschüttert. Dort kamen rechtsextreme Ideengeber*innen, Vertreter*innen der AfD und finanzstarke Unterstützende der rechten Szene zusammen, um die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland aufgrund rassistischer Merkmale zu planen. Dagegen hat sich eine Protestwelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie gebildet.
Auch ROBIN WOOD alarmiert diese Entwicklung des gesellschaftlichen Klimas, denn sie verdeutlicht, was schon lange klar ist: Demokratie und Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen tagtäglich aktiv geschützt und verteidigt werden. Dieser Angriff auf eine Bevölkerungsgruppe ist ein Angriff auf uns alle.
Wie rechte Ideologien die Klimakrise befeuern
Wenn wir für Menschenrechte und Demokratie einstehen, müssen wir die Klimakrise mitdenken. Die Klimakrise ist eine soziale Krise: Da ist die Familie aus einem US-Frackinggebiet, die mehrere Fälle von Asthma und Leukämie in der Verwandschaft hat und deren Leitungswasser nicht mehr trinkbar, sondern stattdessen entflammbar ist, seit ein undichtes Bohrloch die Leitungen mit Methan verseucht hat. Da ist die ältere Frau von nebenan, die in der Dachgeschosswohnung lebt, weil dort die Miete günstiger ist, doch im vergangenen Sommer wurde es dort so heiß, dass sie ins Krankenhaus eingewiesen werden musste. Da ist das Kind im Kongo, das täglich für ein paar Cent in einer Mine arbeitet, damit im globalen Norden vermeintlich grüne Elektro-SUVs gefahren werden können. Da sind die Menschen aus dem rheinischen Braunkohlerevier, aus Dörfern wie Lützerath, die für den Profit des Energiekonzerns RWE von dem Ort vertrieben wurden, den sie Zuhause genannt haben, damit RWE auch den letzten Rest Braunkohle noch aus der Erde kratzen kann, für eine fossile Energieversorgung, die nachweislich nur noch durch staatliche Subventionen rentabel ist.
Wir sehen: Die Klimakrise ist eine soziale Krise, die vor allem marginalisierte Personengruppen trifft und genau deshalb eng mit Fragen nach Menschenrechten verknüpft ist. Der Kampf gegen den Klimawandel ist deshalb auch ein Kampf für ein gutes Leben für alle.
Klimaschutz heißt Antifa!
Sich für Klimaschutz einzusetzen, ist deshalb auch antifaschistische Arbeit. Wie Rechtsextreme nicht nur gegen Menschenrechte, sondern auch gegen den menschengemachten Klimawandel argumentieren, zeigt sich auch an der AfD. Diese bringen beispielsweise immer wieder Heimatschutz-Argumente für Umwelt-, aber gegen Klimaschutz, was seinen Ausdruck etwa in der Abwehr des Ausbaus Erneuerbarer Energien findet. Diese Positionen werden zudem mit nationalistischen Argumenten unterfüttert.
Daher reicht es aus linker Perspektive nicht aus, Umwelt- und Klimaschutz zu fordern und beispielsweise lokal gegen den Ausbau von Autobahnen mit "not in my backyard"-Argumenten vorzugehen. Auch der Versuch, Klimaschutz als eine Art Standortfaktor ins Spiel zu bringen und marktliberale Argumente wie die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie anzuführen, geht fehl.
Antifaschistischer Klimaaktivismus heißt vielmehr, Gerechtigkeitsargumente in den Vordergrund zu stellen. Die Kritik an Wachstumsideologie und Kapitalismus sowie die Durchsetzung von Klima- und Umweltgerechtigkeit sind Grundlagen einer linken, solidarischen Antwort auf AfD & Co. Es geht darum, dass der Zugang zu natürlichen Ressourcen, zu sauberem Wasser und sauberer Luft gerecht verteilt ist, ebenso wie die Belastungen durch Umweltschäden und Klimakrise.
Soziale Gerechtigkeit wird daher ohne Klimagerechtigkeit nicht funktionieren. Für Menschenrechte aufzustehen bedeutet, die Klimakrise mitzudenken und mit aller Energie zu bekämpfen, die wir aufbringen können.
Gemeinsam auf die Straße!
Viele von uns waren daher in den vergangenen Wochen in unterschiedlichen Städten Teil der Proteste. Am 25. Februar findet eine weitere Groß-Demo in Hamburg statt, an der wir von ROBIN WOOD uns beteiligen. Wir hoffen, dich dort zu treffen! Und gleichzeitig ist für uns klar: Einmal demonstrieren reicht nicht – dem Rechtsruck entgegen zu wirken, wird eine Aufgabe sein, die uns als ROBIN WOOD in den kommenden Monaten und Jahren begleiten wird und die aus unserer Sicht nur durch konsequente sozial-ökologische politische Arbeit erfolgreich sein kann.