Ya Basta - Nein zum "Tren Maya"!

Globaler Aktionstag gegen Ökozid und Vertreibung im Süden Mexikos

30. Oktober 2021
Mobilität
Dominique Just
Mobilitätsreferentin
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ROBIN WOOD protestiert in Stuttgart gegen die Beteiligung der Deutschen Bahn am zerstörerischen Megaprojekt "Tren Maya" in Südmexiko
ROBIN WOOD
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ROBIN WOOD beteiligt sich am globalen Aktionstag gegen Ökozid und Vertreibung durch den "Tren Maya"
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Ya Basta - Es reicht, DB! Nein zum "Tren Maya"!
ROBIN WOOD
Blog

Unter dem Motto "Ya Basta, DB - Es reicht!" beteiligte sich ROBIN WOOD heute mit einer Protestaktion in Stuttgart am globalen Aktionstag gegen den so genannten "Tren Maya". Vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof entrollten sie im Rahmen einer Kundgebung ein Transparent mit der Aufschrift "Ya Basta, DB, Es reicht! No Al Tren Maya".

Der "Tren Maya", zu deutsch "Maya-Zug", ist ein Megainfrastrukturprojekt im Süden Mexikos, an dem sich zahlreiche deutsche Unternehmen, allen voran die Deutsche Bahn, aber auch Siemens, TÜV oder Heckler & Koch beteiligen. In ihrer Rede auf der Kundgebung in Stuttgart sagte die ROBIN WOOD-Aktivistin Angelika: "Wir stehen heute hier, weil sich der staatseigene DB-Konzern an einem gigantischen Projekt im Südosten Mexikos beteiligt. Das Schienen-, Autobahn- und Flughafen-Projekt wird von der mexikanischen Regierung 'Tren Maya' genannt und schon das ist ein Begriff, gegen den sich die indigenen Menschen und Organisationen vor Ort wehren und den auch wir ablehnen. Es ist ein Name, der die Rechte der indigenen Menschen und die jahrtausendealten Kultur der Maya missachtet."

Bundes- und weltweit protestieren heute zahlreiche Aktivist*innen mit einem Aktionstag gegen das zerstörerische Megainfratrukturprojekt und die koloniale Schiene der Deutschen Bahn. Der zynisch bezeichnete "Tren Maya" soll auf über 1.500 Kilometern fünf mexikanische Bundesstaaten verbinden. Die mexikanische Regierung wirbt mit einem Anstieg des Tourismus und vielen Arbeitsplätzen für die neue Strecke. Tatsächlich aber bedeutet das Megaprojekt die Zerstörung der letzten artenreichen Urwälder des südamerikanischen Kontinents (darunter 23 Naturschutzgebiete), Landnahme, Vertreibung und die Missachtung der Rechte der indigenen Bevölkerung, sowie die zusätzliche Militarisierung einer der konfliktreichsten Regionen Mexikos.

Mit der Realisierung des privaten Großprojekts werden vor allem die Maya und andere indigene Bevölkerungsgruppen aus ihren Gebieten im südöstlichen Mexiko verdrängt. Ihr Land, bisher gemeinschaftliches dörfliches Eigentum, soll enteignet werden. Die ILO-Konvention 169 über die Rechte indigener Völker schreibt vor, dass vor jeder Planung in einem indigenen Gebiet Umweltverträglichkeitsstudien unternommen und die betroffenen Menschen befragt und beteiligt werden müssen. Doch die lokale indigene Bevölkerung wurde vor Beginn des Megaprojekts nicht ausreichend informiert, konsultiert und um Zustimmung gebeten, wie auch die UN bereits festgestellt hat.

Der Maya-Zug ist Teil eines geopolitischen Projekts, das zwei private Großprojekte im Süden Mexikos von der Pazifik- bis zur Karibikküste umfasst. Er wird von der mexikanischen Armee gebaut, verwaltet und finanziell genutzt. Die Deutsche Bahn und andere deutsche Unternehmen beteiligen sich also an Ökozid, Vertreibung und Menschenrechtsverletzungen.

In Stuttgart hat der jahrelange Protest gegen das DB-Megaprojekt Stuttgart21 Geschichte geschrieben. Im Vorfeld von Stuttgart21 wurde den Stuttgarter*innen Bürgerbeteiligung, Umweltverträglichkeitsprüfungen und Transparenz versprochen - alles heiße Luft, wie sich herausstellte. Auch in Stuttgart haben die Gegner*innen von Stuttgart21 trotz Demokratie und Rechtsstaat ein völlig illegitimes und widerrechtliches Vorgehen der Polizei erleben müssen: legitimer demokratischer Protest wurde angegriffen, Bäume unter Missachtung von Artenschutzvorsschriften gefällt, es wurden sogar Menschen verletzt. Eine Unterstützung globaler Kämpfe gegen ähnliche Megainfrastrukturprojekte liegt also nahe, gerade weil die geplanten Zerstörung in Mexiko ein noch viel größeres Ausmaß hat und mexikanische Aktivist*innen, die sich dem Megaprojekt entgegenstellen, massiv bedroht und verfolgt werden. ROBIN WOOD-Aktivistin Angelika erklärt ihre Solidarität mit den Tren Maya-Gegner*innen: "Wir haben es hier in unserem eigenen Lebensraum schmerzhaft und brutal erleben müssen und wir fühlen uns an der Seite der Indigenen und sagen mit ihnen, dass es unser gemeinsamer Kampf ist. Wir mit ihnen und sie mit uns - gemeinsam gegen die Missachtung einer lebendigen Welt."

ROBIN WOOD fordert: Die Deutsche Bahn muss raus aus Mexiko! Schluss mit Zerstörung made in Germany, mit privaten Megaprojekten ohne lokale Beteiligung. Die Deutsche Bahn muss ihre Mitwirkung am Tren Maya und Stuttgart21 sofort beenden. Schluss mit neokolonialen Profitinteressen, die vor Menschenrechte und Naturschutz gestellt werden! Wir sagen: Ya basta - Es reicht! Für eine klimagerechte und menschenwürdige Zukunft!