Für eine sichere Landung: Flieger stoppen statt Klima schrotten!
Alle Menschen haben ein Recht auf gute Mobilität und auf eine lebenswerte Umwelt. Der Flugverkehr ist nicht nur das klimaschädlichste, sondern auch das ungerechteste Verkehrsmittel. Über 80% der Weltbevölkerung saß noch nie in einem Flugzeug, während rund 1% der Bevölkerung absolute Vielflieger*innen sind und die Hälfte aller Flugverkehrs-Emissionen verursachen. Während für viele Menschen der öffentliche Nahverkehr kaum erschwinglich ist, profitiert die Flugindustrie von Subventionen. Das muss sich ändern!
Wir steuern dagegen:
Wir setzen uns für eine sichere Landung ein – für einen gerechten Umbau zu einer zukunftsfähigen Mobilität. Unsere Vision ist ein gut ausgebauter und günstiger Bahnverkehr, der komfortables Reisen auch über lange Strecken ermöglicht. Wenn wir nicht länger Steuergelder in defizitäre Regionalflughäfen pumpen müssen und die Steuerprivilegien für Flugverkehr aufheben, gibt es auch mehr Geld für eine sozial-ökologische Möbilitätswende!
Bundesweit und mit vereinten Kräften wollen wir eine gesellschaftliche Debatte entfachen und politischen Druck aufbauen.
Gemeinsam mit einer breiten Bewegung setzen wir uns für eine klimagerechte Reduktion des Flugverkehrs ein. Unterstütze unsere Arbeit mit deiner Spende!
Privatjet-Flüge, Bonusprogramme zum Flugmeilen-Sammeln und Kurzstreckenflüge — unverhältnismäßiges Vielfliegen verheizt unser verbleibendes CO2-Budget. Die kleine, reiche Minderheit von Vielflieger*innen zahlt dabei oft sogar weniger Steuern als Fahrgäste der Bahn.
Wir haben im April 2023 eine Petition gestartet um zu sagen: Es reicht!
Wir fordern: Wer öfter fliegt, soll auch mehr zahlen. Die Steuer soll mit jedem Abflug pro Jahr ansteigen: 40 Euro für den ersten Flug, 80 Euro für den zweiten, 160 Euro für den dritten und 320 Euro für jeden weiteren Abflug von einem deutschen Flughafen. Dadurch würden überflüssige Flüge eingeschränkt und Einnahmen in Milliardenhöhe geschaffen, die zum Beispiel in ökologische Alternativen wie den Ausbau des europäischen Schienennetzes investiert werden können.
Mehr Infos hier.
Mit unserer Züge statt Flüge- Kampagne haben wir während der Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 Druck ausgeübt, um ein längst überfälliges Verbot von Kurzstreckenflügen zu fordern. Zusammen mit Carla Reemtsma (Fridays for Future) und Attac Deutschland haben wir für unsere Petition über 70 000 Unterschriften gesammelt.
Kurzstreckenflüge sind klimaschädlich, unnötig und ungerecht. Statt von Hamburg nach München zu fliegen, könnten wir uns auch einfach in den Zug setzen. Wir müssen unser Mobilitätssystem so umbauen, dass Flüge auf klimafreundlichere Alternativen verlagert werden. Dafür fordern wir ein Verbot von Ultrakurzstreckenflügen, eine Verlagerung auf den Bahnverkehr, sowie einen sozial gerechten und ökologischen Ausbau des Bahnnetzes!
Obwohl Flugverkehr die klimaschädlichste Art ist, sich fortzubewegen, wurde die mächtige Flugindustrie während der Corona-Pandemie mit saftigen Geldgeschenken vom Staat unterstützt: Milliardenhilfen für die Lufthansa, weitere Millionen für defizitäre Regionalflughäfen - und das, ohne die staatliche Unterstützung an sozial-ökologische Kriterien zu knüpfen! Wir fordern daher: Kein Steuergeld für eine klimaschädliche Industrie, die keine Zukunft hat! Stattdessen müssen Steuergelder direkt in klimafreundliche Alternativen und die Unterstützung und Umschulung von Flugindustrie-Beschäftigten fließen. Mehr über gerechte Übergänge im Flugverkehr erfährst du hier.
Viele Regionalflughäfen waren bereits vor der Corona-Pandemie defizitär, doch werden nun von der Staatskasse unterstützt, obwohl Inlandsflüge besonders überflüssig und klimaschädlich sind. Dringend notwendige Investitionen in die sozial-ökologische Verkehrswende werden dadurch blockiert! Die Pandemie bietet daher einen Anlass, chronisch defizitäre Regionalflughäfen endlich stillzulegen und gerechte Übergänge einzuleiten. Aber auch große Flughäfen müssen den Wachstumspfad verlassen: ein weiteres Wachstum des Flugverkehrs, ein Ausbau von Kapazitäten und Infrastruktur (z.B. neue Landebahnen) müssen gestoppt werden, damit der Flugverkehr auf ein notwendiges Minimum reduziert wird.
Fliegen auch deshalb so billig, weil es massiv subventioniert wird. Auf internationale Flüge wird keine Mehrwertsteuer erhoben und Kerosin wird trotz seiner Klimaschädlichkeit im Gegensatz zu anderen Treibstoffen nicht besteuert. Allein in Deutschland betragen die Steuersubventionen auf internationale Flüge jährlich rund zehn Milliarden Euro. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Preisverzerrung zugunsten des Luftverkehrs. Diese bewusste politische Steuerung zum Vorteil der mächtigen Luftfahrtindustrie ist nicht nur ungerecht, sondern zerstört auch unsere Lebensgrundlagen. Wir fordern daher ein schnelles Ende der Subventionen und Steuergeschenke für die Luftverkehrswirtschaft. Stattdessen braucht es klimagerechte politische Regeln: z.B. in Form einer Kerosinsteuer und einer Abgabe für Vielflieger*innen.
Die Hoffnungen, die katastrophalen Klimawirkungen des Fliegens durch technologische Innovationen, vermeintlich “grüne” Treibstoffe oder Kompensationen zu beheben, sind trügerisch. Quantensprünge in der Flugtechnik stehen, wenn überhaupt, noch mehrere Jahrzehnte aus. Auch der Einsatz von Agrarkraftstoffen ist wegen Landnutzungskonflikten und Menschenrechtsverletzungen kritisch zu betrachten. Die Erfahrung mit Kompensationsprojekten wiederum zeigt, dass diese nur sehr selten Emissionen tatsächlich mindern und globale Ungerechtigkeit sogar verstärken. Die zunächst vielversprechenden Konzepte der Dekarbonisierung der Luftfahrt bleiben also eine fatale Illusion. Die Behebung der Klimaschäden lässt sich nicht andernorts auslagern – es muss reduziert werden, wo Emissionen entstehen, und zwar jetzt!