Floßtour 2019

2019 haben wir eine Floßtour zum Thema Flugverkehr unternommen. Fliegen ist die klimaschädlichste Fortbewegungsart. Auf der Fahrt von Frankfurt nach Köln haben wir Menschen an der Strecke über die Probleme und Klimafolgen des immer weiter ansteigenden Flugverkehrs informiert.

Forderungen

1
Flugbewegungen drastisch reduzieren
2
Kurzstreckenflüge bis 1000 km und Nachtflüge verbieten, Schieneverkehr ausbauen
3
Kostengerechtigkeit im Verkehr: Flugpreise an Klimaschäden anpassen
4
Flughafenausbau und -neubau stoppen
5
Transportmittel auf Produkten kennzeichnen
Bild
Unsere Tour führte von Frankfurt über Rhein und Main nach Köln.

Worum es geht

Klimakiller Fliegen

Fliegen ist die umweltschädlichste Art sich fortzubewegen. Um darauf aufmerksam zu machen, startete ROBINWOOD im August 2019 mit einem Aktionsfloß in Frankfurt. Der dortige größte Flughafen Deutschlands wird seit vielen Jahren trotz Protesten immer weiter ausgebaut. Zwei Wochen lang war ROBIN WOOD unter dem Motto
„Flieger stoppen statt Klima schrotten“ auf Main und Rhein bis Köln unterwegs.

Flugzeuge nutzen als Treibstoff Kerosin, das bei der Verbrennung Kohlendioxid, Wasserdampf und Stickoxide freisetzt. Ein Flug von Hamburg nach Frankfurt verursacht pro Person Treibhausgasemissionen, die 120 kg freigesetztem CO2 entsprechen. Mit dem ICE beschränken sich die Emissionen auf 15 kg. Die Flugreise ist also achtmal klimaschädlicher.
Durch die Freisetzung in einer Höhe von 10km wirken die Abgase dreimal so stark wie am Boden, wodurch der Treibhauseffekt deutlich stärker voran getrieben wird. Als Folge wird es in Zukunft verstärkt zu Umweltschäden, Extremwetterereignissen und zum Verlust der Lebensgrundlagen von Menschen kommen.

Im Jahr 2014 gab es an Flughäfen hierzulande 105 Millionen Flugpassagiere. Für 2030 rechnet das Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit einem Anstieg der Passagierzahlen auf 175 Millionen. Die Flughäfen in Frankfurt, München, Hamburg und Berlin planen einen Aus- bzw. Neubau. Eine gegenteilige Entwicklung ist notwendig, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Deshalb fordert ROBIN WOOD eine deutliche Reduktion der Flugbewegungen.

Züge statt Flüge

Als Kurzstreckenflüge bezeichnen wir Distanzen unter 1000 km. Diese machen eine immense Anzahl der Flugbewegungen aus.
Diese Flüge bestehen zu einem Großteil aus den energieintensiven Start- und Steigflugphasen. Und: Bei Kurzstreckenflügen werden kleinere, ineffizientere Flugzeuge verwendet, die meistens weniger ausgelastet sind. Insgesamt verbrauchen Kurzstreckenflüge damit pro Personenkilometer etwa doppelt so viel Treibstoff wie Langstreckenflüge.

Vor allem bei kurzen Strecken sind Flugzeuge leicht durch umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu ersetzen. Um Bahnfahrten wieder attraktiver zu machen, müssen diese günstiger sein. Als Alternative für längere Strecken müssen die Nachtzüge wieder eingeführt und das Angebot ausgebaut werden. Außerdem sollte internationales Reisen durch eine bessere Vernetzung der Bahngesellschaften vereinfacht werden.

Fliegen ist billig, es kostet nur die Welt

Die tatsächlichen Kosten für Klima und Umwelt sind in den Flugpreisen nicht enthalten, da die Fluggesellschaften nicht für diese Folgekosten aufkommen müssen. Zusätzlich ist Fliegen auch deshalb so billig, weil es subventioniert wird. So wird auf internationale Flüge keine Mehrwertsteuer erhoben, während es bei internationalen Bahnfahrten 19 % sind. Auch wird Kerosin im Gegensatz zu anderen Treibstoffen nicht besteuert, obwohl es am klimaschädlichsten ist. Diese bewusste politische Steuerung zum Vorteil der mächtigen Luftfahrtindustrie ist gegen die langfristigen Interessen an gesunden Lebensgrundlagen gerichtet. Trotz dieser viel zu niedrigen Preise und insgesamt viel zu vieler Flugbewegungen hat nur ein geringer Teil der Menschen das Privileg, überhaupt jemals zu fliegen. Geschäftsreisen machen einen großen Anteil der Flugbewegungen aus. Im Jahr 2018 waren dies in Frankfurt 36 %. Somit sind auch Unternehmen in der Verantwortung, Flugreisen durch Alternativen zu ersetzen.

Fliegen ohne Passagiere

Per Flugzeug werden nicht nur Personen befördert, sondern auch Waren. Bei dem Transport von einer Tonne Fracht stößt ein modernes Seeschiff bis zu 40 g CO2, die Eisenbahn bis zu 100 g, ein LKW bis zu 150 g und ein Flugzeug sogar 500 g CO2 pro Kilometer aus. Wir fordern eine Kennzeichnung der Transportmittel aller Produkte sowie eine Erhöhung der Kosten für Luftfracht. Um Emissionen zu reduzieren, ist es notwendig, Nahrung, Kleidung und andere Konsumgüter hauptsächlich aus der eigenen Region zu konsumieren.

Wir brauchen eine klimafreundliche Mobilität für alle sowie Menschen und Güter, die öf ter am Boden bleiben!

 

Werde selbst aktiv

Das Aktionsfloß

Für das Klima auf unserem Planeten gehen inzwischen Woche für Woche Hunderttausende auf die Straße und streiken. Vom 20.-27. September sind erneut weltweite Klimastreiks und eine ganze Aktionswoche zum Schutz der
Umwelt geplant.
Dieses Jahr passiert so viel wie nie in der Klimabewegung, und auch du kannst dich an diesen Protesten beteiligen. Auch auf unserem 3 x 10 Meter großen Floß kannst du mitfahren und uns helfen, auf die Problematiken des Fliegens aufmerksam zu machen. Fast jeden Tag fahren wir um die fünf Stunden und machen am Ankunftsort Infostände, Veranstaltungen und kleine Aktionen. Auch Kanuoder Fahrradbegleitung ist möglich.

Die Floß-Crew freut sich über Besuch und Unterstützung!

Kontakt

Falls du Fragen oder Interesse hast mitzufahren, melde dich bei flosstour@robinwood.de oder Tel.: 0151 24694009

Twitter: @RobinWoodFloss

Info: Unsere Verspätung haben wir wieder aufgeholt und sind ab Donnerstag Abend wieder im Zeitplan.

30.8.-1.9. Frankfurt

  • 31.8. - 19:00 Uhr Veranstaltung: Vortrag und Diskussion: "Die  Geschichte des Widerstandes gegen den Frankfurter Flughafen", Ort: attac-Büro, Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt am Main, 4. Stock (Eintritt gratis)

2.9.-4.9. Rüsselsheim, Kuchenstand der Bürgerinitiativen
4.9.-5.9. Mainz, Anleger: Malakoff-Terrassen
5.9. Wiesbaden
6.9. Bingen am Rhein, Anleger: Städtischer Anleger bei der Vinothek
6.9.-7.9. Boppard, Anleger: neben Autofähre
7.9.-9.9. Koblenz, Anleger: Zwischen Balduin-Brücke und Deutschem Eck
11.9.-13.9. Bonn, Anleger: Nr. 7 am Alten Zoll

  • 11.9. - 19:30 Uhr Veranstaltung: Vortrag und Diskussion: mit Anne und Pia von "Am Boden bleiben" Ort: Alte VHS zwischen der Wilhelmstraße 34 und der Kasernenstraße 50 (Eintritt gratis)
  • 12.9. ca. 21 Uhr Floßkino: WEIT.Die Geschichte von einem Weg um die Welt ohne zu fliegen

13.9.-15.9. Köln, Anleger: Zwischen Deutzer Brücke und Hohenzollernbrücke (Altstadt)

PM v. 7.8.2019 Flieger stoppen, statt Klima schrotten! ROBIN WOOD-Floßtour startet am 30. August in Frankfurt/Main

PM v. 30.8.2019 Auf geht's! ROBIN WOOD-Floßtour 2019 für Klimaschutz statt Flugverkehr

Aktionsbericht v. 9.9.2019 Züge statt Flüge! Kletteraktion an der Balduinbrücke in Koblenz

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