Green Planet Energy
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Strommix
Green Planet Energy ist ein genossenschaftlich organisierter Energieversorger. Er hieß bis 2021 Greenpeace Energy und ist Ende der 1990er Jahre aus einer Kampagne der Umweltorganisation Greenpeace e. V. hervorgegangen. Im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes – der freien Wahl des Stromanbieters – startete Greenpeace die „Aktion Stromwechsel“, bei der Verbraucher*innen angeben konnten, ob sie bereit sind, auf Ökostrom umzusteigen. Ziel war es u. a., dem Argument entgegenzutreten, für Strom aus Erneuerbaren Energien gebe es „keinen Markt“. Die Resonanz auf den Greenpeace-Appell zum „Stromwechsel“ zeigte, dass bei Verbraucher*innen durchaus ein Interesse an „sauberem Strom“ besteht. Da sich zu diesem Zeitpunkt kein Stromanbieter finden ließ, der die von Greenpeace aufgestellten „Kriterien für sauberen Strom“ erfüllen konnte, gründete man die Greenpeace Energy eG.
Woher kommt der Strom von Green Planet Energy?
Der Strom-Mix von Green Planet Energy eG setzte sich im Jahr 2023 aus folgenden Energieträgern zusammen: 34,2 Prozent Wasserkraft, 59,5 Prozent Windkraft und 6,3 Prozent Solarenergie.
2024 bezog Green Planet Energy Strom von 147 Kraftwerken, darunter vier Wasser- und 132 Windkraftwerke in Österreich und Deutschland sowie elf Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. Anbieter und Anlagenbetreiber müssen bestätigen, dass keine Unternehmen der Atom- oder Braunkohleindustrie an ihnen beteiligt sind und für die Finanzierung der Anlage kein Kapital aus der Atom- oder Braunkohleindustrie verwendet wurde. Dies ist darüber hinaus auch für die Laufzeit der Vertragsbeziehungen untersagt.
Mehr zu den Kriterien, nach denen Green Planet Energy eG seine Lieferantenkraftwerke auswählt finden sich hier.
Wie investiert Green Planet Energy in die Energiewende?
Green Planet Energy hat 2023 1,92-2,76 ct/kWh in die Energiewende investiert. Die Höhe des Förderbeitrags ist dabei abhängig vom gewählten Tarif. Der Betrag wird zum Beispiel zur Förderung von PV-Anlagen in deutschen Kohlerevieren oder im Umkreis von Kohlekraftwerken, aber auch zur Förderung neuer Technologien oder zur Finanzierung von Studien oder Kulturveranstaltungen verwendet. Green Planet Energy investiert außerdem in den Bau neuer Kraftwerke und betreibt diese. Darüber hinaus arbeitet Green Planet Energy in politischen (Fach-)Gremien und Verbänden mit und gibt wissenschaftliche Studien in Auftrag.
Das Unternehmen Green Planet Energy
Green Planet Energy wurde 1999 unter dem Namen Greenpeace Energy eG als Genossenschaft gegründet. Die Genossenschaft hat rund 42.000 Mitglieder. Der Energieversorger beschäftigt zurzeit knapp 270 Mitarbeiter*innen. Über die hundertprozentige Tochtergesellschaft Green Planet Projects sowie deren Projektgesellschaften und Betreibergesellschaften projektiert, baut und betreibt Green Planet Energy eG saubere Kraftwerke. Die Kraftwerke werden über Bürgerbeteiligungen sowie von institutionellen Investoren und Green Planet Energy als Eigenkapitalgeber finanziert. Die Tochterfirma Green Planet Solutions setzt sich für dezentrale Lösungen in der Energiewende ein. Von der Organisation Greenpeace e. V. ist die Genossenschaft Green Planet Energy rechtlich und finanziell unabhängig.
Wirtschaftliche Verflechtungen der Kraftwerksbetreiber
Die Green Planet Energy bezog 2023 ca. 36 Prozent des verkauften Stroms von der Verbund Trading GmbH. Deren Muttergesellschaft, die Verbund AG gewinnt einen Großteil ihres Stroms aus Wasserkraft, betreibt aber auch Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen sowie ein Gas-Heizkraftwerk in Österreich. Außerdem besitzt die Verbund AG seit 2021 51 Prozent von „Gas Connect Austria“, einem Fernleitungs- und Verteilernetzbetreiber für Erdgas. (Das Unternehmen befindet sich zu 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich und zu 49 Prozent im Besitz weiterer institutioneller Anleger (z. B. das Land Tirol) bzw. in privatem Streubesitz.)
Weitere Energieangebote
Green Planet Energy bietet auch den Bezug von Gas an. Über den Tarif „proWindgas“ erhalten die Kund*innen ein Erdgas-Ökogas-Gemisch. Per Elektrolyse wird aus überschüssigem Windstrom Wasserstoff hergestellt, der in das Erdgasnetz eingespeist wird. Ergänzt durch hochwertiges Biogas bilden diese regenerativen Gase einen wichtigen Bestandteil des durch Green Planet Energy vertriebenen Gasproduktes. Hierbei wird auf nachhaltige Substrate zur Biogasherstellung geachtet. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe (Nawaro, z.B. Mais) inkl. der ökologischen Folgekosten werden somit vermieden.
Die Recherchen wurden zwischen September 2024 und Januar 2025 durchgeführt. Dabei sind wir in weiten Teilen auf die uns von den Anbietern zur Verfügung gestellten Informationen angewiesen.