Polarstern
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Strommix
Die Polarstern GmbH wurde 2011 von drei Privatpersonen aus München gegründet mit dem Ziel, die Energiewende auf dem Wärmemarkt zu fördern. Als sie keine Vertriebspartner für ihr Konzept eines vollständigen Ökogasprodukts fanden, gründeten sie kurzentschlossen einen eigenen Energieversorger. Polarstern hat im Jahr 2015 eine Gemeinwohlbilanz veröffentlicht, in der nachzzulesen ist, wie das Unternehmen wirtschaftet.
Woher kommt der Strom von Polarstern?
2024 bezog Polarstern seinen Ökostrom zu 86 Prozent von Laufwasserkraftwerken der VERBUND Innkraftwerke GmbH. Das Kraftwerk Feldkirchen wurde 1970, das Kraftwerk Wasserburg 1938 und ein weiteres neues Triebwerk 2009 in Betrieb genommen. Der Großteil des restlichen Stroms wird über gemietete Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland gewonnen.
Wie investiert Polarstern in die Energiewende?
Polarstern investiert 1 ct/kWh in Projekte in Deutschland und Europa, mit denen die Energiewende vorangetrieben wird, wie z. B. Mieterstromprojekte oder große PV-Projekte auf Mehrparteiengebäuden. So wurden rund 220 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 11 MW gebaut. Außerdem werden jährlich 20 Euro pro Kund:in in Energiewende-Initiativen in Entwicklungsländern investiert, u.a. wurden in Madagaskar Solarstromnetze für abgelegene Kleinstädte errichtet.
Das Unternehmen Polarstern
Die Polarstern GmbH ist privat finanziert und gehört zu 51 Prozent der MEdWv Ventures GmbH von Polarstern-Gründer Florian Henle. Die übrigen 49 Prozent liegen bei der LW Beteiligungs GmbH (LW Capital), einem inhabergeführten Beteiligungsunternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Die LW Capital investiert auch in umstrittene CCS-Projekte (Carbon Capture and Storage).
Wirtschaftliche Verflechtungen des Kraftwerksbetreibers
Polarstern bezieht einen Großteil des von ihnen verkauften Stroms von der Verbund Innkraftwerke GmbH. Die Verbund AG gewinnt einen Großteil ihres Stroms aus Wasserkraft, betreibt aber auch Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen sowie ein Gas-Heizkraftwerk in Österreich. Außerdem besitzt die Verbund AG seit 2021 51 Prozent von „Gas Connect Austria“, einem Fernleitungs- und Verteilernetzbetreiber für Erdgas. (Das Unternehmen befindet sich zu 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich und zu 49 Prozent im Besitz weiterer institutioneller Anleger (z.B. das Land Tirol) bzw. in privatem Streubesitz.)
Weitere Energieangebote
Polarstern vertreibt Biogas aus europäischen Biogasanlagen. Dabei ist Gülle aus Massentierhaltung ein „No-go“. Das Gas wird stets aus Rest- und Abfallstoffen oder aus pflanzlichen Ressourcen hergestellt. Einen Teil des Förderanteils von 1 ct/kWh investiert Polarstern in den Ausbau von Reststoff-Biogasanlagen.
Die Recherchen wurden zwischen September 2024 und Januar 2025 durchgeführt. Dabei sind wir in weiten Teilen auf die uns von den Anbietern zur Verfügung gestellten Informationen angewiesen.