Agrarwende jetzt!
Banneraktion an der Brücke an der Klusdammstraße in Verden
„Dürreperiode?! Agrarwende jetzt!“ - ein Banner mit dieser Aufschrift haben ROBIN WOOD-Aktivist*innen heute Mittag bei einer Kletteraktion an der Brücke an der Klusdammstraße in Verden aufgehängt. Damit demonstrieren sie für eine sofortige Agrarwende und die drastische Reduktion der Tierbestände. Die Aktivist*innen unterstützen auf diese Weise die Aktionsfloßtour von ROBIN WOOD, die unter dem Motto „Wald statt Wurst“ zurzeit auf dem Weg von Hannover nach Bremen in Verden Station macht.
Der diesjährige Sommer ist ungewöhnlich heiß und trocken. Seit April gab es kaum Regenfälle, die Hitze der letzten Wochen macht Mensch und Natur zu schaffen. Solch starke Dürreperioden werden in Zukunft durch den Klimawandel immer häufiger vorkommen. Die Agrarlobby sieht sich vor allem als Opfer dieser Entwicklung und fordert von der öffentlichen Hand hohe Ausgleichszahlungen. Tatsächlich trägt die industrialisierte Landwirtschaft mit ihren Großbetrieben, die viel zu hohe Tierbestände auf zu geringer Fläche halten, selbst enorm zum Klimawandel bei.
„Agrarsubventionen müssen gezielt für den Umbau zu einer ökologisch verträglichen Landwirtschaft mit einer drastischen Reduzierung der Tierproduktion eingesetzt werden. Ein ‚Weiter-so‘ darf es nicht geben“, fordert Paula von der Floßtour-Crew.
Inzwischen steht fest: Die EU zahlt als Nothilfe ihre geplanten Agrarsubventionen früher aus. Auch die Bundesregierung plant Notzahlungen. Heute tagt der von der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner einberufene Dürregipfel von Bund und Ländern in Berlin. Doch sind Ausgleichszahlungen überhaupt eine adäquate Reaktion auf die derzeitige Krise? ROBIN WOOD bewertet sie kritisch, denn sie werden das derzeitige Agrarsystem stützen, das mitverantwortlich für die derzeitigen ökologischen Probleme ist.
Die Tierproduktion trägt in starkem Maße zum Klimawandel bei. Für den Anbau von Futtermitteln für die Tierproduktion wird Tropenwald abgeholzt und somit massiv CO2 freigesetzt. Auch durch den Transport der Futtermittel über den halben Planeten werden klimawirksame Gase frei. Hierzulande tun Methanausstoß und Stickstoffemissionen aus den Megaställen ihr Übriges zum Klimawandel.
Von den EU-Subventionen profitieren vor allem die großen und konventionellen Betriebe. Denn die Zahlungen sind hauptsächlich an die Größe der Betriebe gekoppelt. Ökologische Kriterien, die z.B. Klimaschäden entgegenwirken, und eher bei mittelständischen oder kleine Betrieben zu finden sind, spielen eine untergeordnete Rolle.
Seit dem 27. Juli 2018 ist das Aktionsfloß von ROBIN WOOD unterwegs, um entlang der Strecke von Hannover nach Bremen auf Wald-, Wasser und Klimaschäden durch die Tierproduktion aufmerksam zu machen.
Heute um 18:00 Uhr gibt es beim Ökozentrum in der “Halle 57“ in Verden einen Vortrag mit dem Arzt Dr. Lutz Neubauer zum Thema „Tierproduktion und multiresistente Keime in der Umwelt“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Floß “Robina Wald“ kann zudem morgen zwischen 12:00 und 19:00 Uhr besichtigt werden. Liegeplatz ist am Bollwerk in Verden. Am 15. August setzt die Crew dann ihre Fahrt Richtung Bremen fort.
Für Rückfragen:
Paula Floßtour-Crew, Tel. 0151 / 755 255 27, flosstour [at] robinwood.de (flosstour@robinwood.)flosstour [at] robinwood.de (de)