Atomkraftwerken den Saft abdrehen und Uranfabriken dicht machen!

ROBIN WOOD unterstützt Aufruf zur Demo am 29. Oktober in Lingen

27. Oktober 2016
Energie
Pressemitteilung

ROBIN WOOD ruft dazu auf, sich am kommenden Samstag an der Demonstration im niedersächsischen Lingen zu beteiligen. Das Motto: „Atomkraftwerken jetzt den Saft abdrehen – Brennstoffversorgung aus Lingen und Gronau stoppen!“ Mit der überregionalen Demo macht die Anti-AKW-Bewegung Druck für den Sofortausstieg sowie die Abschaltung der Uranfabriken in Lingen und Gronau, die Atomkraftwerke in aller Welt mit Brennstoff versorgen und bislang noch immer eine unbefristete Betriebserlaubnis haben.

„Solange Atomanlagen betrieben werden, gibt es keinen Atomausstieg. Pannenmeiler in aller Welt werden aus Lingen beliefert, auch die maroden Atommeiler in Belgien und Frankreich. So exportiert Deutschland das Super-GAU-Risiko. Damit muss jetzt endlich Schluss sein“, fordert ROBIN WOOD-Aktivist Christoph Podstawa.

Die gesamte Kette vom Uranabbau über die Anreicherung bis zur Produktion der Brennelemente, ihrem Einsatz im AKW und ihrer Beseitigung ist mit Menschenrechtsverletzungen und unbeherrschbaren Umweltschäden verbunden. Die Verarbeitung in verschiedenen Spezialfabriken führt zu riskanten Atomtransporten rund um den Globus. So wird die Brennelementefabrik in Lingen über den Hamburger Hafen regelmäßig mit Uranpellets aus Russland sowie Uranoxid und Uranhexafluorid beliefert.

Etliche Transporte von Brennelementen aus Lingen gingen in den vergangenen Monaten ins belgische Atomkraftwerk Doel. Auch französische Empfänger wie die Betreiber der Schrottreaktoren in Cattenom und Fessenheim erhielten von dort Brennstoff. Dabei könnte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks einen Exportstopp für Brennelemente zu den maroden AKWs in den Nachbarländern rechtssicher verfügen. Zu diesem Ergebnis kommen ein Rechtsgutachten und eine aktuelle Stellungnahme, die im Auftrag der ÄrztInnen-Organisation IPPNW erstellt wurde.

„Die Politiker schieben sich über die Ländergrenzen hinweg gegenseitig die Verantwortung für die gefährlichen Atomanlagen zu. Dieses Schwarze-Peter-Spiel ist verlogen. Wir wollen uns nicht länger hinhalten lassen, sondern Taten sehen. Die Atomanlagen in Lingen und Gronau können und müssen dicht gemacht werden – und zwar jetzt. Nur so wird der Weg frei für eine sichere, demokratische Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien“, sagt Podstawa.

Kontakt:
ROBIN WOOD-AktivistInnen erreichen Sie am Samstag während der Demo in Lingen unter: 0176 / 98 666 798
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse(at)robinwood.de

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Demo-Auftakt ist am Samstag, 29. Oktober, um 13 Uhr mit einer Kundgebung  vor dem Bahnhof in Lingen. Anschließend führt der Demo-Zug über die Bernd-Rosemeyer-Straße, den Konrad-Adenauer-Ring sowie die Mühlentor- und Große Straße zum Marktplatz von Lingen. Dort beginnt gegen 14.30 Uhr die Abschlusskundgebung.