Bundeswaldinventur: Wir brauchen alte und naturnahe Wälder und heimische Baumarten
Die Ergebnisse der neuen Bundeswaldinventur (BWI) sind aus Sicht von ROBIN WOOD besorgniserregend. Demnach speichert der Wald in Deutschland kein CO2 mehr, sondern ist zu einer Emissionsquelle geworden. Das hatte auch das Thünen-Institut im April dieses Jahres festgestellt. Ursachen dafür sind jahrzehntelange zu intensive Holzwirtschaft, Stickstoffschäden aus der Landwirtschaft und der zunehmende Klimawandel mit seinen Extremwetterereignissen.
Als Folge dieser Prozesse hat sich in den bundesdeutschen Wäldern mittlerweile die Zusammensetzung der Baumarten deutlich verschoben. Durch das Absterben der Fichten ist nun die Kiefer die Hauptbaumart. Dieser meist nicht standortheimische Nadelbaum trägt jedoch nicht zur Stabilisierung und zum Wachstum der Wälder bei. Die Laubbaumarten Buche und Eiche scheinen dagegen die wichtigsten Garanten für stabile Wälder zu sein. Sie bedingen nach den Ergebnissen der BWI fast 50 Prozent der positiven Veränderungen des Vorrats seit 2012 im Wald.
Besonders wichtig sind die Ergebnisse der BWI auch zum Zuwachs des Holzvorrates in den Wäldern. So ist zwar ein Zuwachs bei Laub- und Nadelbäumen erst ab einer Dicke von ab 40 Zentimetern, also in meist älteren Wäldern, zu verzeichnen. Alle anderen jüngeren Bestände zeigen hingegen deutlich niedrigere Vorratsmengen. Und die Daten der BWI zeigen mit großer Deutlichkeit die größere Krisenresistenz und den Zugewinn für Klima und Artenvielfalt in naturnahen Wäldern.
„Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur können nicht ignoriert werden. Die vorliegende Zahlen liefern weitere Argumente dafür, wie sehr wir alte und standortheimische Wälder brauchen – heute mehr denn je. Wenn wir unsere Wälder langfristig stabil halten wollen, kann eine Bewirtschaftung in Zukunft nur noch möglich sein, wenn die ökosystemare Leistung der Wälder nicht überschritten wird. Das müssen spätestens jetzt alle Waldbesitzenden verstanden haben und umsetzen, die langfristig Verantwortung übernehmen wollen. Letztendlich retten wir damit nicht nur die Artenvielfalt und unsere Klimaziele, sondern auch uns selbst“, sagte ROBIN WOOD Waldreferentin Jana Ballenthien.
Kontakt:
• Jana Ballenthien, ROBIN WOOD-Waldreferentin, Tel. 040-380 89 2-11, wald@robinwood.de