Flughafenausbau stoppen – Klima schützen!

ROBIN WOOD-Aktivist*innen demonstrieren mit einer Kletteraktion im Terminal 1 des Hamburger Flughafens

21. November 2019
Mobilität
Bild
Spektakulärer Kletterprotest gegen den Klimakiller Flugverkehr
Joas Müller
Bild
Das Protestbanner hängt gut sichtbar im Terminal 1 des Hamburger Flughafens
ROBIN WOOD
Bild
ROBIN WOOD
Pressemitteilung

Heute Vormittag protestieren Aktivist*innen von ROBIN WOOD gegen den Ausbau des Hamburger Flughafens. Zwei Aktivist*innen kletterten auf Säulen im Terminal 1 des Airports und spannten dort in etwa acht Metern Höhe ein Banner mit der Aufschrift: „Flughafen wächst – Klima stirbt – Ausbau stoppen!“ Weitere Aktivist*innen verteilen Flyer an die Fluggäste im Terminal.

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Trotzdem will der Hamburger Airport in den nächsten Jahren rund 500 Millionen Euro in den Ausbau des Flughafens investieren. Neben dem Bau von zusätzlichen Gates und Flugzeugpositionen soll auch die Kapazität der Gepäckabfertigungsanlage erhöht werden.

Während der Umbauphase wird ein „Interimsgebäude“ auf dem Vorfeld errichtet, das mindestens 15 Jahre genutzt werden soll. Dessen Inbetriebnahme hat der Airport gerade wegen mangelnden Bedarfs um ein Jahr auf 2021 verschoben.

In den vergangenen Jahren hatte der Flugverkehr enorm zugelegt. „Von 1991 bis 2018 sind die Passagierzahlen am Hamburger Flughafen um 169 Prozent gestiegen. Dieser Expansionskurs ist angesichts der Klimakrise und der zunehmenden Lärmbelastung unverantwortlich! Wir fordern die Stadt Hamburg als Mehrheitseigentümer des Flughafens auf, jetzt umzusteuern und den Flughafenausbau zu stoppen“, sagt ROBIN WOOD-Verkehrsreferentin Dominique Just.

Alternativen gibt es. Etwa jeder vierte Flug von Hamburg-Fuhlsbüttel ist unter 500 Kilometer kurz und könnte auch per Bahn zurückgelegt werden. Kurzstreckenflüge sind besonders klimaschädlich, da sie zu einem Großteil aus den energieintensiven Start- und Steigflugphasen bestehen. Außerdem werden dafür kleinere, ineffizientere Flugzeuge verwendet, die meist weniger ausgelastet sind. Insgesamt verbrauchen Kurzstreckenflüge damit pro Personenkilometer etwa doppelt so viel Treibstoff wie Langstreckenflüge.

Zudem ist Fliegen ein Luxus, der nur wenigen Menschen auf der Welt überhaupt zugute kommt, während schon jetzt Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, dessen Folgen am meisten zu spüren bekommen.

„Vor der Bürgerschaftswahl im Februar machen vor allem Grüne und auch die SPD viele Klimaschutzversprechen. Doch wer Klimaschutz ernst meint, der muss die Expansion des Hamburger Flughafens stoppen, denn er ist einer der größten Klimaverschmutzer in der Stadt. Fluggesellschaften und Flughafenbetreiber geht es vor allem um wirtschaftliche Profite. Dass sie dafür Klima, Umwelt und Gesundheit ruinieren, nehmen sie in Kauf“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Paula.
                                                                                                                                                                   
Statt die Infrastruktur von Flughäfen auszubauen, fordert ROBIN WOOD von Bund und Ländern den Ausbau von Alternativen wie dem länderübergreifenden Schienenverkehr und dem Nachtzug-Angebot. Kurzstrecken- und Inlandsflüge sollten untersagt und komplett auf Bus und Bahn verlagert werden.

Kontakt:
    • Dominique Just, Mobilitätsreferentin, Tel. 040 / 380 892 12, verkehr [at] robinwood.de
    • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse [at] robinwood.de