Ostsee nicht ersticken – Tierproduktion drastisch reduzieren!
Bannerprotest von ROBIN WOOD in Sassnitz
Heute Vormittag protestieren AktivistInnen von ROBIN WOOD in Sassnitz gegen die Überdüngung der Ostsee. Sie hissten auf dem Traditionssegler LOVIS im Stadthafen ein Transparent mit der Aufschrift „Tierproduktion drastisch reduzieren“. Ein weiteres Banner, das auf einer Karte Todeszonen der Ostsee zeigt, entrollten sie am Boden und verteilten Flugblätter, die erläutern, wie die Tierproduktion der Ostsee schädigt. Die Aktion ist Teil eines zweiwöchigen ROBIN WOOD-Segeltörns auf dem Zweimaster LOVIS von Kiel über Sassnitz nach Greifswald mit Bildungsveranstaltungen und politischen Aktionen.
Todeszonen sind Bereiche im offenen Meer, in denen ganzjährig aufgrund von Sauerstoffmangel jedes Leben unmöglich wird. Rund 15 Prozent der Ostsee-Meeresböden sind inzwischen Todeszonen. Nährstoffemissionen der Landwirtschaft, insbesondere aus der Tierproduktion, sind die Hauptursache für diese Störung des empfindlichen, ökologischen Gleichgewichts in der Ostsee. Die Flächen der landwirtschaftlichen Betriebe reichen bei weiten nicht aus, um die gigantischen Mengen der dort entstehenden Gülle aufzunehmen. Die Entsorgung von Gülle sowie Gärresten aus Biogasanlagen führt zur Überdüngung von Böden. Der Stickstoff gelangt ins Grundwasser, in angrenzende Flüsse und letztendlich in Meere.
„Trotz Überschreitung von EU-Grenzwerten für die Stickstoffemissionen nimmt insbesondere die industrielle Tierproduktion in Deutschland weiter zu – oft gegen den Widerstand von Anwohnern und Gemeinden“, sagt eine Aktivistin von der Segel-Crew. „Wir wollen nicht dem einzelnen Bauer die Schuld für die Misere in die Schuhe schieben. Die Ursache sehen wir in Marktzwängen und einer verfehlten Landwirtschaftspolitik.“
ROBIN WOOD weist seit 2016 mit einer Kampagne darauf hin, dass Tierproduktion durch Stickstoffemissionen den Wald und andere Ökosysteme gefährlich schädigt. So sind nur noch zwölf Prozent der Buchen äußerlich gesund. Die Umweltorganisation fordert eine drastische Reduktion der Tierproduktion. Im vergangenen Jahr beteiligte sich ROBIN WOOD an einer Demonstration gegen die weltgrößte Tierproduktionsmesse EuroTier in Hannover. In Brandenburg musste das Unternehmen Wiesenhof den nicht genehmigten Ausbau einer Schlachtanlage in Königs-Wusterhausen zurücknehmen, nachdem Initiativen zusammen mit ROBIN WOOD dagegen protestiert hatten.
Kontakt:
ROBIN WOOD-Crew auf der LOVIS, Tel. 0176 / 26 33 89 86
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressesprecherin, Tel. 0171 / 835 95 15, presse [at] robinwood.de
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Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, heute bis 15:00 Uhr die LOVIS zu besichtigen und sich dort über die Arbeit von ROBIN WOOD zu informieren. Die Crew bittet um Voranmeldung unter 0176 / 26 33 89 86. Liegeplatz: Stadthafen Sassnitz, Hafenstraße (in Sichtweite vom Restaurant Portofino)