Protestbanner vor Porsche Showroom in Stuttgart

Protest gegen Porsche-Hauptversammlung: Waldschutz statt Rennstrecke!

ROBIN WOOD fordert Verzicht auf Ausbau der Porsche-Teststrecke in Italien und dauerhaften Schutz des Arneo-Waldes / Offener Brief an Politiker*innen in Italien

07. Juni 2024
Mobilität
Wald
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"Porsche, Hände weg vom Arneo-Wald!" - Protest vor dem Porsche-Showroom in Stuttgart, 06.06.2024
ROBIN WOOD
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Das Projekt, in Italien einen wertvollen Wald für den Ausbau einer Teststrecke zu roden, ist ein Albtraum
ROBIN WOOD / Jana Ballenthien
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Umweltschützer*innen aus Stuttgart, dem Stammsitz von Porsche, und Italien wehren sich gemeinsam / Heute auch bei der virtuellen Jahreshauptversammlung des Autokonzerns
ROBIN WOOD
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Porsche soll den Ausbau der Rennstrecke aufgeben. Der Schutz des Arneo-Waldes muss auf Dauer sichergestellt werden!
ROBIN WOOD
Pressemitteilung

Der Druck auf Porsche wächst, den geplanten Ausbau einer Auto-Teststrecke in Italien zu stoppen. Dafür machen sich heute anlässlich der virtuell stattfindenden Jahreshauptversammlung der Porsche Aktiengesellschaft Umweltschützer*innen aus Deutschland und Italien stark. Bereits gestern Abend protestierten Aktivist*innen von ROBIN WOOD und dem Bündnis „Custodi del Bosco d'Arneo“ gemeinsam vor dem Porsche-Showroom in Stuttgart, der Stadt, in der Porsche seinen Stammsitz hat. ROBIN WOOD veröffentlichte zudem heute einen offenen Brief an die Präsidenten der italienischen Region Apulien und der Provinz Lecce sowie an die Bürgermeister*innen der Gemeinden Nardò und Porto Cesareo. Darin setzen sich über 20 Wald- und Umweltschutzinitiativen aus Europa und der ganzen Welt für die endgültige Absage des Projekts ein.

 

 „Der Wald, der für den Ausbau der Porsche-Rennstrecke gerodet werden soll, steht als Natura 2000-Fläche unter dem Schutz der EU. Wir appellieren in unserem offenen Brief an die Politiker*innen der betroffenen Region in Italien: Sorgen Sie für die Umsetzung bestehenden EU-Rechts zum Schutz der Natur! Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um den Bosco D’Arneo langfristig zu schützen! Widersetzen Sie sich dem Druck eines internationalen Auto-Konzerns, Profitinteressen über den Umweltschutz zu stellen!“, sagt Waldreferentin Jana Ballenthien von ROBIN WOOD. 

Der Bosco D’Arneo ist ein gesunder und intakter Wald – eine Seltenheit in Süditalien. Er darf nach EU-Recht nur angetastet werden, wenn die geplante Maßnahme dem Gemeinwohl dient. Genau das aber bezweifelt selbst die EU-Kommission. EU-Umweltkommissar Sinkevičius hat nach Informationen des Bündnisses die italienische Regierung aufgefordert, weitere Beweise für das „öffentliche Interesse“ an dem Projekt vorzulegen. Die vorgesehene Rodung des völlig gesunden Arneo-Waldes ist daher gestoppt – allerdings nur vorläufig für sechs Monate.

„Die Zerstörung und Betonierung von Waldflächen für Luxuskarossen hat aus unserer Sicht keinen Nutzen für die Allgemeinheit“, sagt Eberhard Linckh von ROBIN WOOD Stuttgart. „Wir brauchen intakte Wälder für den Schutz von Klima, Artenvielfalt und Gesundheit. Daher darf die Rennstrecke nicht ausgebaut werden. Der Schutz des Arneo-Waldes muss auf Dauer sichergestellt werden!“ 

“Unser Arneo-Wald entstand nicht an einem Tag. Wir werden kein Vorhaben zulassen, das an einem Tag entstanden ist, um diesen Wald auszulöschen. Unsere Botschaft an Porsche ist klar: ‘Stoppen Sie die Bulldozer!’”, heißt es in einem Pressestatement vom Bündnis „Custodi del Bosco d'Arneo“.

Als Ausgleichsmaßnahme für die Rodung will Porsche auf 600 Hektar neue Baumsetzlinge pflanzen. Diese müssten jahrzehntelang künstlich bewässert werden, um unter den sich zuspitzenden klimatischen Bedingungen Apuliens zu wachsen. Ob sich ein intaktes Ökosystem nach vielen Jahrzehnten einstellen würde, ist äußerst fraglich. Für die Bewässerung der Setzlinge wären enorme Mengen an Grundwasser erforderlich. Die Versalzung des Grundwassers in der Region durch nachdrückendes Meerwasser würde dadurch deutlich verstärkt. Bisher besitzt Porsche nur eine Genehmigung zur Entnahme von Grundwasser bis zu 1.000 Kubikmetern pro Jahr für hygienische Zwecke und für den Brandschutz.

„Die nach EU-Recht vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen sind zum Scheitern verurteilt“, sagt Ballenthien. „Sie würden nicht dem Natur- und Umweltschutz dienen, sondern allenfalls dem Greenwashing von Porsche, indem sie einen frappanten Umweltfrevel verschleiern.“

Kontakt: 

Bei Interesse vermitteln wir gern persönliche Kontakte zum italienischen Bündnis „Custodi del Bosco d'Arneo“.