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Spektakuläre Kletteraktion am Berliner Hauptbahnhof für Ausbau von Bus und Bahn
ROBIN WOOD und Sand im Getriebe Berlin: Sozial gerechte Mobilitätswende ist die günstigste Option!
Mit einer spektakulären Kletteraktion am Berliner Hauptbahnhof protestieren Aktivist*innen von ROBIN WOOD und Sand im Getriebe Berlin zur Stunde für eine sozial und ökologisch gerechte Verkehrspolitik. Vom Bahnhofsvordach hängten sie ein 75 Quadratmeter großes Banner mit dem Schriftzug: „Mobilität Fair-Ändern. Alle abholen, Öffis ausbauen!“ Weitere Aktivist*innen verteilten vor Ort Flyer an Passant*innen.
„Wir fordern die Menschen auf, bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag Klima und Gerechtigkeit eine Stimme zu geben“, sagt Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin von ROBIN WOOD. „Die immer höher werdenden Ticketpreise für Bus und Bahn verschärfen die soziale Krise. Viele Menschen können sich Mobilität so nicht leisten! Das 9-Euro-Ticket hat Mobilitätsarmut reduziert, wurde aber auf 58 Euro verteuert und die Fortführung ist nicht gesichert. Es braucht jetzt ein sozial gerechtes Ticket für alle!“
Zurzeit entfallen etwa 22 Prozent der Treibhausgasemissionen auf den Verkehrssektor. Um die Mobilitätswende sozial gerecht zu gestalten, ist klimafreundliche Mobilität die günstigste Option. Ein bezahlbares Deutschlandticket ist dafür ein zentraler Baustein. Dafür müssen Bund und Länder das Ticket zu einem sozial gerechten Preis auf Dauer garantieren. Finanzierbar ist das: Die Streichung aller klimaschädlichen Subventionen im Verkehr, wie etwa das Diesel- oder Dienstwagenprivileg, brächte laut Fraunhofer Institut 24,8 Milliarden Euro (Stand 2020) in die Kasse.
„Wer auf dem Land lebt und nicht Auto fährt, ist zurzeit aufgeschmissen. Die Kommunen reduzieren das ÖPNV-Angebot, weil das Geld für die steigenden Betriebskosten fehlt. Deshalb braucht es zusätzlich zum Deutschlandticket eine solide Finanzierung sowie einen Ausbau des ÖPNV mit mehr Verbindungen und einer höheren Taktung“, erklärt Mila von Sand im Getriebe Berlin. „Die Modernisierung des ÖPNV muss Barrierefreiheit ins Zentrum stellen. Nur so können auch Menschen mit Kinderwägen, im Rollstuhl und alte Menschen mobil sein!“
Besonders Menschen mit geringem Einkommen, Kinder, Senior*innen und FLINTA sind auf den ÖPNV angewiesen, können ihn aber zu oft nicht bezahlen. Die Aktivist*innen setzen sich dafür ein, dass alle die Angebote nutzen können. Zudem müssen Verkehrsbetriebe ihren Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen bieten.
„Mobilität darf nicht auf Kosten der Beschäftigten bei Bus und Bahn gehen! Der Ausbau eines guten öffentlichen Nah- und Fernverkehrs ist nur möglich, wenn genügend Fahrer*innen, Reinigungskräfte und Servicepersonal gefunden werden. Deswegen stehen wir solidarisch mit den Beschäftigten im öffentlichen Dienst, die im aktuellen Tarifstreit für eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen kämpfen!“, so Mila von Sand im Getriebe Berlin weiter.
Im Wahlkampf haben die Parteien kaum über Klimagerechtigkeit gesprochen, obwohl die Klimakrise eskaliert und die Erderwärmung die 1,5-Grad-Grenze bereits überschritten hat. Der Verkehrssektor verfehlt seit Jahren die Klimaziele. Trotzdem hat die Bundesregierung die Mobilitätswende verschleppt, nach der Wahl droht nun auch noch der Rückfall zum Verbrenner-Motor. „Wir lassen nicht locker, damit künftig alle klimafreundlich mobil sein können“, sagt Annika Fuchs. „Die Klimakrise lässt uns keine andere Wahl.“
Kontakt:
- ROBIN WOOD, Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin, Tel. 0151 61813942, verkehr@robinwood.de
- Sand im Getriebe Berlin, Mila, Aktivistin, sig-berlin@systemli.org