Verstärkte Anstrengungen beim Klimaschutz im Luftverkehr erforderlich
Umweltverbände veröffentlichen anlässlich der Nationalen Luftverkehrskonferenz Forderungskatalog für mehr Klimaschutz im Luftverkehr an die Bundespolitik
Anlässlich der heutigen Nationalen Luftverkehrskonferenz haben sich die Umweltverbände Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Deutscher Naturschutzring, ROBIN WOOD und Verkehrsclub Deutschland mit einem Forderungskatalog für mehr Klimaschutz im Luftverkehr an die Bundespolitik gewendet.
Dazu erklärt der Präsident der BVF, Carl Ahlgrimm: „Der Luftverkehr muss als klimaschädlichste Form der Mobilität seinen Wachstumskurs endlich verlassen. Die Zahl der planbaren Starts und Landungen an den deutschen Verkehrsflughäfen muss bis 2030 um 20 Prozent reduziert werden. Eine derartige jährliche Absenkung um drei Prozent ist aus Klimaschutzgründen geboten und rechtlich durch eine Änderung des Luftverkehrsgesetzes machbar, wie ein Rechtsgutachten im Auftrag der BVF zeigt.“
Florian Schöne, Geschäftsführer des DNR, ergänzt: „Ein zentraler Grund für das Luftverkehrswachstum sind Subventionen und Steuerbefreiungen, die den Luftverkehr gegenüber der Bahn massiv privilegieren. Das ist klimapolitisch unverantwortlich, marktverzerrend und sozial ungerecht. Die Einführung einer Kerosinsteuer auf innereuropäische Flüge und einer Mehrwertsteuer auf Flugtickets ins Ausland sind daher genauso überfällig wie die weitere Verringerung der Zertifikatsmenge im EU-Emissionshandel“.
Heike Schoon, Vorständin von ROBIN WOOD ergänzt: „Bei der heutigen Konferenz versuchen die Vertreter*innen der Flugverkehrs-Lobby ihre Branche als klimaneutral und innovativ darzustellen. Dieses Greenwashing stinkt zum Himmel. Fliegen ist die klimaschädlichste Form, mobil zu sein. Für wirksamen Klimaschutz muss der Flugverkehr schnell drastisch reduziert werden. Hier steht die Bundesregierung in der Pflicht. Statt klimaschädlicher Subventionen fürs Fliegen brauchen wir massive Investitionen in eine konsequent sozial- und klimagerechte Mobilität für alle – insbesondere mit einem gut ausgebauten und günstigen Bahnverkehr.“
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, hebt hervor: „Eine Milliarde Euro lassen sich durch die im Koalitionsvertrag geplante Erhöhung der Luftverkehrssteuer für den Bundeshaushalt erzielen. Die Bundesregierung muss endlich liefern, um schnell und wirksam der massiven Subventionierung des klimaschädlichsten Verkehrsträgers, dem Fliegen, entgegenzuwirken. Daher sollten die bisherigen Sätze der Luftverkehrsteuer um 50 Prozent erhöht werden. Insbesondere extreme Langstrecken – die aus Klimasicht am schlimmsten sind – müssen zusätzlich besteuert werden.“
Für Rückfragen: Carl Ahlgrimm (0157 58075840), Florian Schöne (030 678177599), Heike Schoon/Ute Bertrand (040 38089222) und Kerstin Haarmann (030 2803510).