Weltklimabericht warnt vor ökologischem und wirtschaftlichem Kollaps

ROBIN WOOD fordert sozial-ökologische Transformation

28. Februar 2022
Energie
Mobilität
Wald
Pressemitteilung

Die heute vorgestellten Ergebnisse des Weltklimarats (IPCC) sind eindeutig und alarmierend: Ohne politische Kehrtwende droht ein ökologischer Kollaps und eine Zunahme lebensbedrohlicher Krisen weltweit. Aus Sicht von ROBIN WOOD sind ein grundlegender sozial-ökologischer Umbau der Gesellschaft und insbesondere die Abkehr von einer auf Wachstum fixierten Wirtschaftsweise erforderlich.

Ein Weiter so wie bisher wird für große Teile der Weltbevölkerung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Zusammenbruch der Versorgung mit Grundgütern, zu feindlichen Lebensbedingungen und zu massiven, sozialen Konflikten führen, konstatieren 270 Wissenschaftler*innen, die zum Themenfeld „Folgen, Anpassungen und Verwundbarkeit“ des sechsten Sachstandsberichts gearbeitet haben. Die bisher getroffenen Maßnahmen zum Klimaschutz und zu Anpassungen reichten bei weitem nicht aus.

„Laut aktuellem Zwischenbericht des Weltklimarats bleibt uns nur diese Wahl: Wir können jetzt durch entschlossene Maßnahmen, den CO2-Ausstoß reduzieren und unser Wirtschaftssystem umbauen, oder wir werden zwangsläufig tiefgreifende, gesellschaftliche Veränderungen durch klimabedingte Katastrophen erleben“, sagt Jonas Asal von ROBIN WOOD.

Die Erkenntnisse, wie existentiell bedrohlich die Lage ist und was für den Klimaschutz notwendig ist, sind längst vorhanden. Doch einflussreiche Lobbys blockieren wirksamen Klimaschutz.

  • Bundesregierung und Energiekonzernen verschleppen seit Jahrzehnten den Ausbau erneuerbarer Energien. Besonders problematisch ist der Wärmesektor. Noch immer stammen 85 Prozent der Wärme hierzulande aus fossilen Energien und tragen damit wesentlich zum bundesweiten Treibhausgasausstoß bei. Doch statt jetzt konsequent auf erneuerbare Wärme und energetische Sanierungen zu setzen, will auch die neue Bundesregierung klimaschädliche Erdgasinfrastruktur weiter fördern.
  • Die Emissionen des Verkehrssektors bleiben weiterhin viel zu hoch, weil die Bundesregierung mächtigen Industrie-Interessen Vorfahrt gibt. Eine sozial-ökologische Mobilitätswende bedeutet: Züge statt Flüge, attraktiver ÖPNV für alle sowie Investitionen in Rad- und Fußverkehr statt in automobile Infrastruktur.
  • Große Branchen wie die Holz-, Energie-, Papier- und Zellstoffindustrie sowie Agrarmultis zerstören gigantische Waldflächen weltweit. Die Bundesregierung muss viel entschlossener gegen den Raubbau vorgehen und Wälder schützen. Denn Wälder sind Hüter der Artenvielfalt und lebende CO2-Speicher. Sie mildern Dürren ab und regulieren das lokale Klima.

Viele aktuell geplante Maßnahmen, wie das Verfeuern von Holz statt Kohle oder die Förderung angeblich grüner Flugreisen, täuschen Klimaschutz nur vor. Dieses Greenwashing dient dazu, bestehende klimaschädliche Geschäftsmodelle fortzuführen und auf Grundlage irreführender Informationen Akzeptanz zu schaffen.

Für Ostern hat Klima- und Wirtschaftsminister Robert Habeck ein Maßnahmenpaket zur Einhaltung der Klimaziele angekündigt.

„Gerade auch angesichts der sicherheitspolitischen Lage sind mutige Sofortmaßnahmen in allen Sektoren, die klimapolitisch wirksam und sozial gerecht sind, notwendiger als je zuvor“, sagt Ute Bertrand von ROBIN WOOD. „Ganz oben auf die To-do-Liste gehört es, die erneuerbaren Energien zügig auszubauen, die energetische Gebäudesanierung voranzutreiben und alle Subventionen für die Verbrennung von Ressourcen im Verkehrs- und Energiesektor zu streichen.“

Für Rückfragen:

  • Jonas Asal, Fachreferat Mobilität, Tel. 040 38089231, jonas.asal [at] robinwood.de
  • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 8359515, presse [at] robinwood.de