Das von Robin Wood mit gegründete Bündnis Bahn für Alle kämpft seit 2005 erfolgreich gegen die Privatisierung der Deutschen Bahn und für eine bessere Bahn.
2008 scheiterte der Börsengang der DB AG krachend. Die vier Konsortialbanken, die den Bahn-Börsengang managen sollten, waren tief in die größte Finanzkrise seit 1929 involviert. Die Große Koalition konnte 2008 nicht mehr vermitteln, warum sie das sichere öffentliche Anlagevermögen Bahn von diesen Banken in zweifelhafte Wertpapiere umwandeln lassen wollte. Die DB AG blieb zu hundert Prozent im Eigentum des Bundes.
Trotz Börsencrash gab es keinen Kurswechsel in der Bahnpolitik. Für die Bilanz wurde jahrelang auf Verschleiß gefahren, in Infrastruktur und Wagenmaterial viel zu wenig investiert. Abbau und Kahlschlag bei der inländischen Schieneninfrastruktur auf der einen Seite, Prestigeprojekte ohne verkehrlichen Nutzen und teure Zukäufe bahnfremder Unternehmen weltweit auf der anderen. Für den Börsengang baute die DB AG das globale Geschäft massiv aus und vernachlässigte ihr Kerngeschäft, den inländischen Schienenverkehr. Die Normalfahrpreise stiegen doppelt so schnell wie die durchschnittliche Inflationsrate. Der Tarifdschungel aus Schnäppchen, Früh- und Lastminute-Buchungen wird dichter und die Abschaffung der Nachtzüge hat eine Lebensader im Fernverkehrsnetz auf der Schiene gekappt.
Im Sommer 2015 intervenierte Bahn für Alle, als der DB-Vorstand versuchte, in der parlamentarischen Sommerpause den Einstieg privater Anteilseigner in den Konzern zu ermöglichen statt bahnfremde Sparten zu verkaufen.