Tschüss Wegwerfbecher!

Verschwendung Wegwerfbecher

Aufeinandergestapelt reicht die jährliche Menge an Bechern zweieinhalbmal bis zum Mond. Sie werden aus neuem Papier hergestellt und sind kaum recycelbar. Das unnötige Wegwerfprodukt könnte ersetzt werden. Doch dafür braucht es Druck von unten.

Dass Wegwerfbecher im Allgemeinen keine ökologische Sache sein können sagt einem nicht nur der Verstand, sondern auch aktuelle Studien.  Was viele aber nicht wissen, sind die grundlegenden Probleme die bei Beschaffung, Verarbeitung und Recycling auftreten. Hier die wichtigsten Fakten:

 

  • Wald steht weltweit unter Druck. Der Holz- und Papierverbrauch muss massiv sinken.
    Wenn der aktuelle Verbrauch so weitergeht, könnten bis 2030 weitere 170 Millionen Hektar Wald zerstört werden. Auch wenn die Waldfläche in Deutschland streng gesetzlich geschützt ist, gehen für unseren hohen Holz- und Papierkonsum riesige (Ur-)Wälder im Rest der Welt verloren. Holz kann ein nachhaltiger Rohstoff sein - ihn für Wegwerfbecher zu verschwenden ist es sicher nicht.

     
  • Für Becher kann kaum Altpapier verwendet werden.
    In Deutschland wird Altpapier inzwischen effizient genutzt - fast 75% der Gesamtpapiermenge stammt aus Altpapier. Papierbecher gehören allerdings zu den Produkten, die (fast) komplett aus Frischfasern hergestellt werden, da Mineralölüberreste aus bedrucktem Altpapier in die Getränke übergehen könnten. Für jeden Wegwerfbecher muss also neues Papier hergestellt, müssen neue Bäume gefällt werden.

     
  • Nur ein kleiner Teil des Bechers kann recycelt werden.
    Noch schlimmer wird die Ökobilanz des Bechers weil er kaum recycelt werden kann. Die Becher haben innen Kunststoffbeschichtungen, damit die Flüssigkeit das Papier nicht aufweicht. Die Holzfasern verkleben mit der Beschichtung und nur noch ein kleiner Teil dieser kann davon abgelöst werden - der größte Teil wird als Restmüll verbrannt.

     
  • Die Wenigsten achten beim Beziehen der Bechern auf eine nachhaltige Forstwirtschaft.
    Auch wenn es das Produkt nicht mehr sinnvoll machen würde, wäre die Garantie einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die nicht auf Regenwaldzerstörung und Plantagen aufbaut, immerhin ein erster Schritt. Zwar sind einige Becher  mit "grünen Slogans" aufgepeppt, ein ernsthaftes Zertifikat fehlt aber.

     
  • Fazit: Unnötige Becher, nur 15 min in Benutzung, die frisches Papier brauchen, anschließend aber nicht weiterverwertet werden können, und oft aus unsicheren Quellen und Raubbau an der Natur kommen, müssen weg! Wegwerfbecher stoppen jetzt!

Hier geht's zum Blog "Wegwerfbecher stoppen, Wälder schützen"  sowie zum Aufkleber gegen den Becherwahn. Setzt ein Zeichen!

Fachreferentin Wald
Jana Ballenthien
040-380 89 2-11
Waldbewegt und aktiv. Als Soziologin und Naturpädagogin behält sie den Überblick an der unübersichtlichen Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft. Sie liebt es, laute Forderungen zu stellen. Aber genauso liebt sie das Erleben der Natur mit allen Sinnen.