Nach den Regeln des ökologischen Landbaus zertifizierte Weihnachtsbaumkulturen
Dazu zählen:
- Weihnachtsbäume aus Kulturen in Öko-Landwirtschaftsbetrieben, deren Zertifizierungsverband dem "Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft" (BÖLW) angeschlossen ist, gelten als Weihnachtsbäume aus anerkannt ökologischem Anbau. Zum BÖLW gehören Biokreis, Bioland, Demeter und Naturland.
- Weihnachtsbäume von Produktionsflächen, die nach der EU-Öko-Verordnung von staatlicher Seite zertifiziert wurden (BIO und das dänische Ø).
Nach den Richtlinien ökologischer Waldnutzung zertifizierte Weihnachtsbäume
Dazu gehören:
- Naturland-Weihnachtsbäume, die nach den Naturland-Richtlinien für ökologische Waldnutzung bewirtschaftet werden. Diese Richtlinien wurden von Naturland zusammen mit den Umweltorganisationen ROBIN WOOD, Greenpeace und BUND erarbeitet. Wichtige Kriterien sind dabei der Verzicht auf Kahlschlag, Pestizide, Düngungen und Entwässerungsmaßnahmen. Es wird möglichst wenig in die natürlichen Entwicklungsabläufe eingegriffen und zehn Prozent des Waldes werden als Referenzflächen ganz aus der Nutzung genommen. Alle Naturland-Waldbetriebe tragen zusätzlich auch das internationale Zertifikat des FSC (Forest Stewardship Council, siehe unten). Die meisten der in den Naturland-Waldbetrieben angebotenen Weihnachtsbäume stammen aus betriebseigenen Weihnachtsbaumkulturen innerhalb des Waldes, die beispielsweise unter Stromleitungstrassen angelegt wurden.
- FSC-Weihnachtsbäume (ungleich FSC Siegel, s.u.), die aus FSC-zertifizierten Waldflächen stammen. Das internationale FSC-Gütezeichen (Zertifikat des Forest Stewardship Council) steht für eine Waldnutzung, die umweltgerecht, sozial verträglich und wirtschaftlich tragfähig ist. Nach dem Umweltgipfel von Rio 1993 gegründet, folgt der FSC den Empfehlungen der Agenda 21, wonach bei Entscheidungen über Landnutzungsfragen eine gleichgewichtige Partizipation aller Gruppierungen mit ökonomischen, sozialen und ökologischen Interessen beteiligt sein sollen. Es ist daher kein reines Öko-Siegel, doch wird es weltweit von den meisten Umweltorganisationen als Mindeststandard einer verantwortbaren Forstwirtschaft akzeptiert. Ein Verzicht auf Pestizid- und Mineraldünger ist nach dem deutschen FSC-Standard garantiert. Weihnachtsbäume aus deutschen FSC-Forstbetrieben können sowohl aus dem Wald als auch aus zum Forstbetrieb gehörenden Weihnachtsbaumkulturen stammen.
- FSC-Siegel: Seit November 2024 gibt es ein eigenes Siegel für Weihnachtsbäume aus FSC-zertifizierten Wäldern (bis dahin nur in Rheinland-Pfalz). Dafür war eine Ergänzung des deutschen FSC-Standards nötig. Allerdings wird das neue Siegel 2024 auf dem Markt noch keine Rolle spielen, da zunächst neue Zertifizierungs-Audits in allen Flächen durchgeführt werden müssen. So gilt bis auf weiteres, dass die meisten Weihnachtsbäume aus FSC-zertifizierten Wäldern noch kein FSC-Zertifikat tragen. Aussagen wie „Weihnachtsbäume aus einem FSC-zertifiziertem Forstbetrieb“ sind aber zulässig. Solche Bäume werden von ROBIN WOOD als ökologische Weihnachtsbäume anerkannt.
Keine Öko-Weihnachtsbäume
Bäume mit Zertifikaten ohne eindeutige ökologische Ausrichtung wie das von Waldbesitzer-Organisationen und der Forstindustrie entwickelte PEFC-Forstlabel inkl. gesondertem Weihnachtsbaum-Label (PEFC = Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) oder das interne, für den Handel entwickelte Global GAP gelten nicht als ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume. Beide Zertifikate lassen ausdrücklich den Einsatz von Pestiziden und Dünger zu.
Siegel von Öko-Weihnachtsbäumen, die nach den Richtlinien ökologischer Waldnutzung zertifiziert sind
An diesen Siegeln erkennen Sie Öko-Weihnachtsbäume