Dem Wald in Deutschland geht es schlecht!
Die negativen Folgen der Tierproduktion sind hierzulande und weltweit gravierend. In Deutschland produziert ein Bestand von 55 Millionen Schweinen und Rindern sowie einigen hundertMillionen Hühnern jährlich 200 Mio. Tonnen Gülle. Das entspricht dem Volumen von umgerechnet ca. 80.000 olympischen Schwimmbädern, eine ökologisch unbeherrschbare Menge.
Unter den Luftschadstoffen, die dem Wald zusetzen, sind die Emissionen von Stickstoffverbindungen aus der Landwirtschaft (Ammoniak) sowie aus Industrie und Verkehr (Stickoxide) die bei weitem stärkste Schadstoffgruppe.
Beide Stickstoffverbindungen versauern die Waldböden und schaffen Nährstoff-Ungleichgewichte,die die Wälder schwächen. Während der Ausstoß aus Straßenverkehr und Industrie zurückgeht, ist der Anteil der Stickstoff-Emissionen aus Gülle und überdüngten Böden auf fast zwei Drittel der Gesamtmenge gestiegen.
Waldzerstörung für deutsche Tierproduktion!
Die übermäßige deutsche und europäische Tierproduktion schädigt nicht nur Ökosysteme hierzulande. Sie ist auch ein wichtiger Treiber für die Vernichtung von wertvollen Wäldern weltweit. Riesige Waldflächen werden für den Export von Futtermitteln nach Europa abgeholzt.
Über 90 Prozent des nach Europa importierten Sojas und ca. 10 Prozent des Palmöls gehen ins Tierfutter. Dafür fressen sich im Globalen Süden seit Jahrzehnten Monokulturen in die artenreichen tropischen Wälder – die „Lunge des Planeten“. Die Ackerflächen dienen aber kaum noch der Ernährungssicherung vor Ort, sondern stillen den Proteinhunger der deutschen Fleischindustrie. Dafür wird in den Subtropen eine Fläche mit größtenteils gentechnisch verändertem Soja bestellt, die so groß ist wie die Bundesländer Hessen, Saarland, Berlin, Hamburg und Bremen zusammen. Deutschland hat europaweit die zweitgrößte Tierindustrie und ist damit direkt mitverantwortlich für die Zerstörung der Wälder des Globalen Südens!