Das Unternehmen Porsche plant die Abholzung eines alten Steineichenwaldes in Italien. Dort soll eine Teststrecke ausgebaut werden, auf der dann Sportwagen getestet werden können, die später unser Klima verheizen. Der Steineichenwald steht als Natura 2000-Habitat unter dem besonderen Schutz der EU. Insgesamt geht es um eine ökologisch wertvolle Fläche von 200 Hektar mit Bäumen und Büschen.
Durch den Druck der EU-Kommission wurde die lokale Regierung in Süditalien bereits dazu bewogen, das Vorhaben zu pausieren. Das gilt jedoch nur bis April 2025 – abgesagt ist die Erweiterung der Teststrecke bislang nicht. Der Eichenwald ist weiterhin rodungsgefährdet.
Daher haben wir eine Petition gestartet, um den Bosco d’Arneo in Apulien vor der Zerstörung durch das Porsche-Unternehmen zu schützen. Gemeinsam mit unseren italienischen Partner*innen, den Custodi del Bosco d’Arneo, stellen wir uns dieser Zerstörung entgegen. Wir weisen Porsche in die Schranken und kämpfen für eine soziale und ökologische Mobilitätswende!
Unterschreibe hier den Protest "Eichen schützen, Porsche stoppen"!
Der Bosco d'Arneo ist der allerletzte große Tiefland-Eichenwald in der Region und muss erhalten bleiben: Er mildert das Klima in Apulien, fördert die Grundwasserbildung in einer Region mit Wasserknappheit und ist das letzte Refugium für viele geschützter Tier- und Pflanzenarten - unter ihnen die in Italien seltene Zwergfledermaus, die vom Aussterben bedrohte Rötelschwalbe und der Häherkuckuck sowie der streng geschützte Ägäische Nacktfinger-Gekko.
Intakte Wälder schützen unser Klima, die Artenvielfalt und unsere Gesundheit. Der Bosco d‘Arneo ist wiederum durch die Natura 2000-Richtlinie geschützt. Dieses wichtigste und mächtigste Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union würde durch die Rodung in erheblichem Maße verletzt.
Neben ROBIN WOOD setzt sich auch die lokale Initiative Custodi del Bosco d‘Arneo für den Schutz des Waldes ein, organisiert lokalen Protest und steht mit uns in engem Kontakt. Hier gibt es mehr Infos zur Initiative.
Die Natura 2000-Richtlinie dient dem Naturschutz in der EU. Der Vorsitz der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission kann auf dieser Grundlage Druck auf Porsche und den Präsidenten der Region Apulien ausüben, das Bauvorhaben zu stoppen. Bisher war die Position durch Virginijus Sinkevičius besetzt – seit November 2024 übt nun die Juristin Jessika Roswall diese Funktion aus.
Durch das Einschreiten der EU wurde die Rodung bereits für ein halbes Jahr aufgehalten: Von Frühjahr bis Herbst 2024 hat der regionale Präsident Apuliens, Michele Emiliano, die Abholzung ausgesetzt.
Nun kommt es jedoch darauf an, weiter Druck zu machen, damit der Bosco D’Arneo in Apulien vor der Zerstörung durch das Porsche-Unternehmen bewahrt bleibt! Die EU muss ein Zeichen setzen und zeigen, dass Klima- und Naturschutz Priorität hat vor kurzfristigen Unternehmensinteressen.
Die Teststrecke in Apulien, das Nardò Technical Center (NTC), ist seit 2012 im Besitz von Porsche Engineering, einer Tochterfirma von Porsche. Das Unternehmen wirbt in Videos mit dem Slogan „The place where you explore the limits“ ("Der Ort, an dem du Grenzen austestet") und macht somit deutlich: Es geht nicht rein um funktionale Probefahrten, sondern das NTC ist ein Ort, an dem das Automobil als Prestigeobjekt weiterentwickelt werden soll. Ganz nach dem Motto "schneller, höher, weiter" steht es der gesamten Automobilbranche zur Verfügung.
Diese Rennstrecke, zu der über 20 Testrouten gehören, soll nun noch einmal erweitert werden. Unter anderem ist geplant, dort einen Helikopterlandeplatz zu bauen und die Betriebsfeuerwehr zu vergrößern. Porsche begründet die Rodungspläne damit, die lokale Bevölkerung könne ja diese Infrastruktur mitbenutzen – damit diene das Bauvorhaben dem Gemeinwohl. Doch das hat dem Unternehmen nicht einmal die EU "abgekauft" und daher im Frühjahr 2024 Italien geschrieben, man möge die Rodungspläne doch besser begründen.
Porsche mit seinen aktuell über 40.000 Beschäftigten hat zudem eine problematische Geschichte, die noch immer wenig thematisiert wird: Ferdinand Porsche konstruierte 1934 für Adolf Hitler den „Volks-Wagen“, der später als Käfer millionenfach verkauft wurde. Porsche kooperierte mit dem Hitler-Regime und profitierte von Zwangsarbeit und dem Einsatz von KZ-Häftlingen im VW-Werk in der „Stadt des KdF-Wagens“, dem heutigen Wolfsburg. Zu Kriegszeiten war das Werk vor allem Produktionsstätte von Kriegsgerät. Noch immer hält die Familie Porsche die Mehrheit der Aktien des Volkswagen-Konzerns.
Auch Porsche-Modelle waren vom VW-Abgasskandal betroffen, unter anderem der Porsche Cayenne. Porsche stellt mittlerweile keine Diesel-Fahrzeuge mehr her. Nichtsdestotrotz ist das Unternehmensziel Porsches, Autos im hochpreisigen Segment, SUVs und Sportwagen herzustellen - im Widerspruch den Zielen der Verkehrswende. Eine Mobilität im Einklang mit den Pariser Klimazielen würde die massive Reduktion der Automobilproduktion beinhalten, ebenso wie die Umstellung innerhalb der Pkw-Produktion auf kleine und leichte E-Fahrzeuge, Taxis oder Fahrzeuge zum Gütertransport.
ROBIN WOOD setzt sich seit Anfang 2024 für den Erhalt des Bosco d‘Arneo ein. Im Rahmen der Kampagne „Eichen schützen – Porsche stoppen!“ sind weitere bildstarke Aktionen sowie Lobby- und Netzwerkarbeit geplant, um die Steineichen zu erhalten und für eine Mobilitätswende zu streiten. Im März 2025 erfolgt die Petitionsübergabe an die EU-Kommission.
Auch du kannst aktiv werden!
- Unterschreibe die Petition!
- Werde bei ROBIN WOOD aktiv und klettere, plane und engagiere dich für Klimagerechtigkeit!
- Spende! Jeder Euro hilft, damit wir auch in Zukunft schlagfertig bleiben. Jetzt Porsche wegspenden und Eichenwald schützen!
- Bestelle die Unterschriftenlisten und unsere "Eichen schützen, Porsche stoppen!"-Postkarten und werde dadurch Multiplikator*in unserer Kampagne! Einfach anrufen unter 040 380892 0 oder per Email an info@robinwood.de
- Hier gibt es die Unterschriftenliste zum Download und Ausdrucken.