Schmutziges Palmöl
Ob in Keksen,Waschmittel oder im Autotank - Palmöl wird in vielen industriell gefertigten Produkten verarbeitet. Es ist das am stärksten genutzte Öl der Welt. 90% des globalen Anbaus konzentrieren sich in Malaysia und Indonesien. Die riesigen Ölpalm-Monokulturen stehen in direkter Konkurrenz zum Tropenwald, dem artenreichsten Lebensraum unserer Erde.
Für die Expansion der Palmölindustrie werden ständig neue Fläche gebraucht. Raubbaukonzerne wie Wilmar, der größte Palmölhändler der Welt, gehen dabei mit rabiaten Methoden vor. Menschen werden von ihrem Land vertrieben, Dörfer, Existenzen und Wälder zerstört. Auch vor Nationalparks macht Wilmar nicht Halt.
Die Palmölindustrie hat einen großen Anteil an der Entwaldung und der Zerstörung sensibler Torfwälder, dadurch gehört Indonesien zu den weltweit größten Treibhausgasemittenten. Erst dieses Jahr verursachten Waldbrände in Indonesien die stärkste jemals gemessene Luftverschmutzung.
Auf lokaler Ebene entsteht der größte Teil der Landnutzungskonflikte mit den Ölpalmfirmen. Die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen sind katastrophal. Niedrige Löhne, Kinderarbeit und Verschuldung bei den Konzernen bringen den Menschen nicht den versprochenen Wohlstand. Der Einsatz von Pestiziden wie Paraquat vergiftet die Arbeiter und die Umwelt. Wilmar ist auch Mitglied beim RSPO (Round Table for Sustainable Palmoil). Seit 10 Jahren versucht diese Industriedominierte Zertifizierungslobby, dem Raubbau an Mensch und Natur ein grünes Mäntelchen umzuhängen.
Die Lage in Indonesien
Im Oktober 2011 war ein Rechercheteam von ROBIN WOOD nach Indonesien gereist, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen. Der größte Palmölhändler der Welt, Wilmar, stand in Verdacht, Menschen mit Gewalt von ihrem Land vertrieben zu haben. Leider fanden wir die Vorwürfe bestätigt: Wir haben die zerstörten Häuser gesehen und mit verängstigten und verletzten Menschen gesprochen, die ihr Zuhause verloren haben.
Palmöl in Uganda
Palmöl hat sich innerhalb weniger Jahre zum bedeutsamsten und vor allem billigsten Pflanzenöl auf dem Weltmarkt entwickelt. Bisher werden rund 90 Prozent des Palmöls in Indonesien und Malaysia angebaut. Doch in diesen Ländern wird es zunehmend schwieriger, neue Landflächen für Palmölplantagen zu erwerben. Deshalb begann Wilmar früh, sein Palmölgeschäft auch auf Regionen außerhalb Südostasiens auszudehnen. Seit Mitte der 2000er-Jahre ist Wilmar International deshalb über verschiedene Beteiligungen an Agrargeschäften in Afrika beteiligt. So auch an einem Palmöl-Projekt in Uganda.
Filme dokumentieren Landraub und Ausbeutung durch Wilmar
Jonathan Happ und Katja Becker von Graswurzel-TV Graswurzel-TV sind mit Unterstützung von ROBIN WOOD auf die Ssese-Inseln in Uganda gefahren und haben sich ein Bild von vor Ort gemacht. Die Filme, die dabei entstanden sind, zeigen den rücksichtslosen Raubbau und die Vertreibung von Menschen durch Wilmar.